Mendelssohn Bartholdy-Autograph erworben

Zum Ende des Jahres 2015 gelang es der Staatsbibliothek zu Berlin, unterstützt durch die Rudolf-August-Oetker-Stiftung, ein Autograph von Felix Mendelssohn Bartholdy zu erwerben, das der Wissenschaft bislang unbekannt ist: Es handelt sich um ein Autograph mit 4 Skizzenblättern, also 8 beschriebenen Seiten, mit der Niederschrift eines Partiturfragments zum Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll (MWV O 7) und zur Kantate „Die erste Walpurgisnacht“ (MWV D 3).

Die Skizzen waren der Forschung bisher noch nie zugänglich, weil sie sich in Privatbesitz befanden. Sie passen ausgezeichnet in den Sammlungszusammenhang des Mendelssohn-Archivs der Staatsbibliothek zu Berlin, das den größten Kompositionsschatz Felix Mendelssohn Bartholdys und seiner Familie weltweit verwahrt.

Die bislang nicht bekannten Fragmente sowohl des Klavierkonzerts als auch der Walpurgisnacht sind für die Forschung von größtem Wert, da sie den Entstehungsprozess der Werke sowie die Arbeit des Komponisten erhellen. Die Skizzen stammen aus den Jahren 1830 bis 1832, sie gehören zu weiteren Skizzen eines in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrten Konvolutes und enthalten völlig unbekannte Musik.

Die Quellen bilden für die in Leipzig angesiedelte Mendelssohn-Arbeitsstelle, die die Gesamtausgabe des Komponisten verantwortet, Primärquellen ersten Ranges, um das erste Klavierkonzert und die Walpurgisnacht als kompositorische Werke umfassend erforschen und würdigen zu können.

Das Autograph befindet sich in einem sehr guten Erhaltungszustand, der der bisherigen Verwahrung in Privatbesitz zu verdanken ist. Papier und Tinte sind von ausgezeichneter Qualität und lassen auch für die Zukunft keine konservatorischen Probleme erkennen. Der Zustand ist altersentsprechend und wird sich bei Lagerung unter den üblichen konservatorischen Bedingungen (im Tresor bei 50% Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 18-20 Grad Celsius) nicht verändern.

Pressebild: erste Seite der Skizze zur Walpurgisnacht

1 Antwort
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    Arkadi Junold sagte:

    Schön, dass diese so wichtige Abteilung ihren reichen Bestand erweitern und damit der Forschung zugänglich machen konnte. Die Mendelsohn-Forschung wird sich freuen.

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