20. Dezember
Ein bisschen Frieden…! Nein, wir wollen hier nicht auf den Nicole-Hit der 80er Jahre hinaus, sondern auf Weihnachten im Ersten Weltkrieg! Denn als sich im Dezember 1914 in den Schützengräben der Westfront Franzosen, Engländer und Deutsche gegenüberstanden, da ereignete sich das sogenannte „Weihnachtswunder“, und die verfeindeten Truppen tauschten kleine Geschenke aus und sangen gemeinsam Weihnachtslieder.
Die Beschäftigung mit Weihnachten im Ersten Weltkrieg kennt erstaunlich viele Formen. Zum einen gibt es beispielsweise zahlreiche Weihnachtsgrüße an die Frontsoldaten, in denen sich kriegerische Ikonographie und weihnachtliche Bildsprache auf kuriose Art vermischen.
Zum anderen aber finden Sie bei uns zum Beispiel auch dieses Weihnachtsbilderbuch aus dem Jahr 1915, das also für die Zuhausegebliebenen gedacht war.
All diese Objekte sind Teil der „Sammlung Krieg 1914″, in deren Rahmen vor allem Flugblätter und Propagandaschriften gesammelt wurden. Darunter befindet sich auch die Sammlung „Flugblätter des Ersten Weltkriegs“. Die Mehrzahl der Objekte aus dieser Sammlung wurde im Rahmen des Europeana-Projektes 1914-1918 digitalisiert, und gemeinsam mit europäischen Partnerinstitutionen kamen mehr als 400.000 Objekte zusammen. Hier können Sie sich selbst einen Überblick über das Projekt verschaffen oder Sie orientieren sich hier thematisch. Die SBB-Digitalisate zum Ersten Weltkrieg finden Sie hier.
Auch in anderen kriegerischen Auseinandersetzungen spielte Weihnachten eine zentrale Rolle in der Kriegspropaganda. Dieses Flugblatt stammt aus der kleinen Sammlung „Flugblätter der Alliierten aus dem Pazifikkrieg“ (1942-1945), die Teil der Feindflugblattsammlung der Staatsbibliothek ist und 220 Flugblätter der Alliierten aus dem Pazifikkrieg in Ost- und Südostasien umfasst. Die Dokumente stammen, sofern der Datierung zu entnehmen, aus der Zeit nach Eintritt der Alliierten in den Pazifikkrieg bis zum Kriegsende und richten sich überwiegend an in Ostasien und der Pazifikregion stationierte japanische Truppen oder an die japanische Bevölkerung.
Unsere Sammlungen in diesem Bereich wachsen aber noch immer! Erst im November 2018 erwarb die SBB 12.000 Kriegsflugblätter aus dem Zeitraum 1933-1945. Sie hat diese von dem Sammler Jacques Engels (Brüssel) durch Kauf übernommen, der diese Sammlung über einen Zeitraum von knapp 40 Jahren aufgebaut hat. 2019 wird die gesamte Flugblattsammlung der Abteilung „Historische Drucke“ im Haus Unter den Linden übergeben, wo sie für interessierte Nutzer*innen einsehbar sein wird.