Der Briefwechsel wird in der Handschriftenabteilung aufbewahrt und wurde auch im Hoffmann-Portal schon einmal vorgestellt. Versammelt sind hier die die Briefe, die Fritz Fischer ab dem Jahr 1958 an den befreundeten Lyriker, Übersetzer und Lehrer Georg Schneider schrieb. Fischer und Schneider hatten gemeinsam an dem Band ‚Fasching – Fastnacht – Karneval: Gedichte und Prosa‘ gearbeitet, der 1960 in München erschien, und auch danach weiter Briefkontakt gehalten. Georg Schneider war für Fischer dem Briefwechsel nach ein wichtiger Kontakt nach München, da dieser mehrfach Illustrationshefte an Verleger vermittelte oder in München andere Kontakte herstellen konnte. Der Briefwechsel jedenfalls lädt zu vielversprechenden Auseinandersetzungen ein: etwa mit den Zeichenpraktiken eines Buchgraphikers, der Zirkulation von Zeichnungen und Skizzen oder der Ökonomie illustrierter Bücher in der jungen Bundesrepublik.
Fischer thematisiert und bebildert im Briefwechsel aber nicht nur seine jeweils aktuellen Arbeitsprojekte. Genauso bestückt er Berichte von Disputen mit seinen Verlegern, Kommentare zur Kulturpolitik, dem Abschneiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft oder den Eigenheiten der schwäbischen Kleinstadtbevölkerung mit zahlreichen Zeichnungen. Der Briefwechsel vermittelt einen einmaligen Eindruck vom vielseitigen Schaffen des Graphikers. Er belegt seine äußerst gewissenhafte Arbeitsmethode (Fischer schrieb häufig ganze Werke ab, um sich in deren Inhalt zu versenken) und gleichzeitig seinen Sinn für feine Ironie. Im Brief vom 12. Dezember finden Sie Hinweise zum effizienten Erstellen von Weihnachts-Grußkarten – vielleicht ein nützlicher Tipp für die eigenen Weihnachtsvorbereitungen?
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