„Unser Heim. Sein Einfluss und seine Wirkung“ von Charlotte Perkins Gilman in der Übersetzung von Marie Stritt (1913)

Am 09.11.2023 wird im Book Club des „Frauen* im Fokus“-Projektes das Werk „Unser Heim. Sein Einfluss und seine Wirkung“ besprochen. Wir fokussieren uns auf folgende Kapitel: I. Einleitung (S. 1-10); III. Häusliche Mythologie (S. 30-53); V. Das Haus als Werkstätte. Die Hausfrau (S. 70-89).

Das Werk erschien im Original im Jahr 1903 unter dem Titel „The home, its work and influence“, verfasst von der US-amerikanischen Frauenrechtlerin und Autorin Charlotte Perkins Gilman (1860-1935). Zu ihren weiteren Werken gehören unter anderem „Die gelbe Tapete“ (orig.: „The yellow wallpaper“), sowie „Concerning Children“ (1900), „Woman and Social Service“ (1907) und weitere Werke, die Erläuterungen zur Stellung der Frau im sozialen und wirtschaftlichen Umfeld in Bezug auf Arbeit, Haus und Mutterschaft darlegen.

Nach ihrer Bitte an Marie Stritt, das Werk ins Deutsche zu übersetzten, erschien die übersetzte Ausgabe, die im Book Club besprochen wird, in Deutschland im Jahr 1913. Marie Stritt (1855-1928) war in Deutschland als Schauspielerin und Frauenrechtsaktivistin aktiv.

„Alle Industrie hat ihren Ursprung im Hause – daran ist nicht zu zweifeln. Aber all‘ die anderen Industrien haben sich hoch entwickelt, warum diese nicht?“ („Unser Heim. Sein Einfluss und seine Wirkung“, S.71)

„Von allen versteckten Tälern ist keines der Besitzergreifung durch die Kultur bisher so erfolgreich entgangen wie unser Heim“ („Unser Heim. Sein Einfluss und seine Wirkung“, S.31)

Das Werk betrachtet das Haus und dessen Bewohner:innen im Bezug zur (Haus-)Frau, von der Kindheit bis ins erwachsene Alter. Es diskutiert, durch welche sozialen Strukturen und gesellschaftlichen Erwartungen die Frauen täglich navigieren. So betrachtet Charlotte Perkins Gilman zum Beispiel Mutterschaft nicht nur im Bezug zu Kind und Mann, sondern in Verbindung zum Haus als Ganzes. Themen wie häusliche Gewalt lässt sie auch nicht außen vor.

Sie erläutert, wie das Eingrenzen in den Raum „Haus“ die Frau in der Entwicklung einschränkt und deren finanzielle und gesellschaftliche Abhängigkeit vom Mann die Gesellschaft und Wirtschaft beeinflusst. Sie beschreibt dabei das Haus als wirtschaftliche Struktur, die in ihrem Aufbau ineffektiv ist, sowohl aus emotionaler als auch aus ökonomischer Sicht, und erstellt Vorschläge für eine komplette Umstrukturierung. Sie betont wie nötig ein Wandel ist um die Gesellschaft und Wirtschaft voranzubringen.

Wir freuen uns, wenn Sie im Book Club dieses Werk gemeinsam mit uns diskutieren!