Christine de Pizan (um 1345–1429/30) war die erste Berufsschreiberin Frankreichs und eine der vielseitigsten Autorinnen des europäischen Mittelalters. Ihr handschriftlich verfasstes, militärkundliches Traktat Livre de faiz d’armes et de chevallerie (Das Buch vom Fechten und der Ritterschaft) erscheint 1410 während des Hundertjährigen Krieges und ist eine Art Gesetzbuch der Menschenrechte und der kriegerischen Gesellschaft des Mittelalters. Eine deutsche Übersetzung dieses Werkes wurde erst 40 Jahre später, kurz nach 1450, im literarisch regen Bern erstellt – angepasst an die aktuellen politischen und vor allem kriegerischen Verhältnisse der Zeit. Die einzig erhaltene Handschrift der deutschen Übersetzung wurde 2002 von der Staatsbibliothek zu Berlin erworben.
Die Buchpräsentation ermöglicht einen exklusiven Einblick in eine der original deutschen Handschriften aus Bern. Die Publikation des De Gruyter Verlags verdeutlicht die eigenständige Weiterentwicklung des Ausgangstexts von Christine de Pizan durch einen synoptischen Abdruck der französischen und deutschen Schrift.

Es sprechen: Eef Overgaauw, Robert Forke, Danielle Buschinger und Earl Jeffrey Richards

Anschließend gemeinsamer Austausch bei einem kleinen Empfang.

Um Anmeldung wird bis zum 12. Dezember gebeten: events@sbb.spk-berlin.de