„Rettung im Untergang“ – Fünf neue Kleist-Briefe: Lesung und Kommentar zu einem Jahrhundertfund
Heinrich von Kleists fünf bislang unbekannte Briefe an den österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg aus den Jahren 1809 und 1810 stellen einen Jahrhundertfund dar. Die Briefe aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (TLMF) in Innsbruck wurden erstmals im Kleist-Jahrbuch 2024 veröffentlicht. In einer szenischen Lesung werden sie nun vorgeführt und von Expertinnen und Experten eingeordnet. Neben der Geschichte ihrer Entdeckung durch Hermann F. Weiss wird dabei ein Licht auf den zeitgeschichtlichen Kontext, auf materielle und graphische Besonderheiten der Briefe und ihrer Entzifferung sowie ihre literaturhistorische Bedeutung geworfen:
- Mareike Beykirch und Jonas Hien vom Deutschen Theater lesen den vollständigen Text der Briefe.
- Hermann F. Weiss (University of Michigan) und Roland Sila (Leiter der Handschriftenabteilung des TLMF) – beide online zugeschaltet – berichten über die Entdeckungsgeschichte und die Archivierung des Buol-Teilnachlasses.
- Martin Roussel (Universität zu Köln) erläutert die historischen Hintergründe des anti-napoleonischen Widerstands mit einem Blick auf weitere Lebensspuren Kleists.
- Günter Dunz-Wolff (Hamburg) geht an Fallbeispielen auf Schwierigkeiten bei der Entzifferung der Kleist’schen Handschrift ein.
- Barbara Gribnitz (Stiftung Kleist-Museum, Frankfurt [Oder]) stellt die Briefe als materielle Objekte und in ihrer Bedeutung für unser Wissen über die Biografie Kleists vor.
- Christian Moser (Universität Bonn) beleuchtet die Bedeutung des Brief-Fundes aus literaturwissenschaftlicher Sicht.
Die Veranstaltung schließt mit einer Plenumsdiskussion.
Moderation: Anne Fleig (FU Berlin)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und Stiftung Kleist-Museum
Während der Veranstaltung werden Video- und Bildaufnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsbibliothek zu Berlin angefertigt. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Veröffentlichung zu nichtkommerziellen Zwecken zu.