Das bewegte Buch – zur interaktiven Visualisierung historischer Spielbilderbücher mit Animationstechnologie. Eine virtuelle Projektpräsentation
Im Unterschied zur konventionellen 3D-Digitalisierung statischer Artefakte wie Skulpturen oder Münzen nimmt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Pionierprojekt Pop-up 3D der Staatsbibliothek zu Berlin Bewegungsbücher in ihrer charakteristischen, die Standardmodi der Buchbenutzung überschreitenden Interaktivität in den Blick. Zu dieser vielgestaltigen Gattung zählen Spielbilderbücher, Pop-up-Comics oder künstlerische Objektbücher mit Ziehlaschen, Drehscheiben und anderen mechanischen Elementen.
Konkret zielt das vorzustellende Vorhaben darauf, ein Referenzkorpus von 100 Spielbilderbüchern aus der Zeit vor 1918 zu digitalisieren – unter Ermöglichung, beliebige Bewegungssequenzen dieser zwischen Buch und Spielzeug changierenden Werke zitierfähig und damit für Dritte reproduzierbar zu machen. Mit der Entwicklung eines wissenschaftsadäquaten Digitalisierungsverfahrens möchte die Staatsbibliothek den Möglichkeitsraum von Kulturerbeeinrichtungen zur virtuellen Zugänglichmachung kinetischer Sammlungsbestände wie Astrolabien oder Automaten erweitern. Dazu wird der quelloffene 3D-Viewer kompakkt im Verbund der NFDI4Culture entsprechend erweitert. Zur digitalen Reproduktion der objektspezifischen Interaktionsangebote soll Animationstechnologie zum Einsatz kommen, wie sie im Game Design üblich ist. Denn Spielbilderbücher sind die Computerspiele des analogen Zeitalters.
Dozent:innen: Zoe Schubert, Christian Mathieu
Zugangsdaten:
Online-Workshop über Webex:
https://spk-berlin.webex.com/spk-berlin/j.php?MTID=m9c0afc0d69282b4aa5d89bec8114bfaf