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Tage des Exils: Last Exit Istanbul – Exil in der Türkei ab 1933

Die Türkei ist als Exilland des 20. Jahrhunderts vergleichsweise unbekannt. Im Zuge der Modernisierung der jungen türkischen Republik wurden viele westliche Wissenschaftler:innen angeworben – auch Verfolgte des Nationalsozialismus fanden dort Zuflucht. Am Beispiel des Orientalisten Karl Süßheim (1878-1947) zeigt die Historikerin Kristina Milz Chancen und Herausforderungen des Exilstandorts auf.
Karl Süßheim war ein glühender bayerischer Patriot, tiefgläubiger Jude und leidenschaftlicher Orientalist. Er wuchs in Nürnberg auf, lebte als junger Mann lange im Nahen Osten. Sein Tagebuch verfasste er auf Italienisch, Osmanisch und Arabisch und gibt damit einzigartige Einblicke in die Ambivalenzen der deutsch-türkischen Geschichte. An der Universität München unterrichtete er bekannte Wissenschaftler wie Gershom Scholem und Franz Babinger, bis die Nationalsozialisten ihn entließen. Mit seiner Flucht nach Instanbul entkam er mit seiner Familie 1941 in letzter Minute dem Holocaust.

Im Anschluss diskutiert Kristina Milz mit der Islamwissenschaftlerin Sabine Mangold-Will und dem eh. Generalkonsul in Istanbul Reiner Möckelmann.

Eine Kooperation mit den Freunden der Staatsbibliothek zu Berlin e. V. Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Tage des Exils“ statt – einer Initiative der Körber-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Exilmuseum Berlin

Um Anmeldung wird gebeten.