Präsentation des neuen Wilhelm von Humboldt-Handbuchs am 29.11.22
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) gehört zu den wichtigsten Figuren der europäischen Kultur, Wissenschaft, Literatur und Politik um 1800. Sein umfangreiches und thematisch weitgespanntes Werk greift fast alle großen Themen der Epoche auf. Als Reformator des Preußischen Bildungswesens und Gründer der Berliner Universität, aber auch als Diplomat hat Wilhelm von Humboldt darüber hinaus auch praktisch die Geschicke seines Landes geprägt. Während jedoch kaum eine bildungspolitische Debatte ohne die Beschwörung seines Namens auskommt, ist sein eigentliches Werk bis heute nur Wenigen bekannt.
Diesen Missstand soll das Wilhelm von Humboldt-Handbuch beheben. Denn Humboldts unermüdliches Engagement für Emanzipation, für Bildungsgerechtigkeit, für politische Partizipation, für Toleranz, für einen weltanschaulich neutralen Staat, gegen Zensur, gegen Rassismus, gegen Sklaverei und sein Respekt vor der Vielfalt menschlicher Kulturen und Sprachen verdient in der zunehmend radikalisierten Gegenwart mehr Gehör denn ja.
Das Wilhelm von Humboldt-Handbuch, das in den vergangenen sieben Jahren von internationalen Expertinnen und Experten unter der Leitung des Braunschweiger Germanisten Cord-Friedrich Berghahn erarbeitet wurde, erfüllt mehrere Aufgaben: Es erschließt den Humboldt’schen Text-Kosmos, systematisiert die bislang geleistete Forschung, erklärt die bislang vorliegenden Text-Ausgaben und legt die Weichen für künftige Arbeitsprojekte. Zugleich schlägt das Wilhelm von Humboldt-Handbuch erstmals Schneisen in das umfangreiche Brief-Werk dieses Autors.
Im Zentrum der Buchpräsentation steht eine Lesung von Humboldts Texten durch die Schauspielerin Nina West.
Im Anschluss lädt Sie der Metzler-Verlag zu einem kleinen Empfang ein.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 25.11. unter:
events@sbb.spk-berlin.de
Über den Autor:
Dr. Cord-Friedrich Berghahn (geb. 1969) ist apl. Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der Technischen Universität Braunschweig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. die deutsch-jüdische Literatur und Kultur der Aufklärung, der europäische Klassizismus und die Ästhetik der Klassische Moderne. Er ist Präsident der Lessing-Akademie zu Wolfenbüttel und des Israel-Jacobson-Netzwerks für Jüdische Kultur, zu dessen Gründungsmitgliedern er auch zählt. Zahlreiche Buchpublikationen zur deutschen und jüdischen Aufklärung, zu Ricarda Huch, Lessing, zur Berliner Klassik und zum Verhältnis von Literatur und Region. Zuletzt erschienen: Israel Jacobson (1768-1828). Studien zu Leben, Werk und Wirkung (zusammen hg. mit Katrin Kessler und Mirko Przystawik, 2022 im Wallstein-Verlag), Lessing digital (zusammen hg. mit Kai Bremer und Peter Burschel, 2022 im Verlag De Gruyter) und das Wilhelm von Humboldt-Handbuch, Metzler).
Bitte informieren Sie sich kurz vor der Veranstaltung über unser aktuelles Hygienekonzept.
Wir empfehlen das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung.