Termindetails

  • Datum:

Tag der Provenienzforschung 2024 | #spurensuche

  • Termin

    Mittwoch, 10. April 2024
    10 bis 18 Uhr

  • Veranstaltungsort

    Staatsbibliothek zu Berlin
    Unter den Linden 8
    10117 Berlin

    Die Startpunkte der Führungen können Sie dem Programm entnehmen.

  • Anfahrt

    S- + U-Bahnstationen
    S + U Friedrichstraße
    U Unter den Linden

    Bushaltestelle
    H Unter den Linden, Friedrichstraße (Bus 100, 147, 245 und 300)

Am 10. April 2024 findet zum sechsten Mal der Internationale Tag der Provenienzforschung statt. Viele Kultureinrichtungen in Berlin arbeiten seit geraumer Zeit daran, die Herkunft ihrer Bestände zu erforschen bzw. ihre Sammlungen nach Objekten aus Unrechtskontexten zu durchsuchen. Der 2019 vom Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. ins Leben gerufene Aktionstag rückt diese Arbeit in den Fokus der Öffentlichkeit.

Provenienz [pʁoveˈni̯ɛnt͡s], von lateinisch ‚provenire‘, zu Deutsch: ‚herkommen‘, bezeichnet die Herkunft einer Person oder Sache. Durch Merkmale an den Objekten wird versucht, die Vorbesitzer:innen zu bestimmen: Solche Provenienzmerkmale können z.B. Stempel, Etiketten, Exlibris oder auch handschriftliche Notizen sein.

Ziel der Provenienzforschung ist es, Objekte aus Unrechtskontexten in den Beständen zu identifizieren, die Vorbesitzer:innen zu ermitteln und die Objekte nach Möglichkeit an heute noch lebende erbberechtigte Personen oder Rechtsnachfolger:innen zurückzugeben.

Zum Tag der Provenienzforschung 2024 präsentieren die Akademie der Künste, das Deutsche Historische Museum (DHM), die Staatsbibliothek zu Berlin, das Jüdische Museum Berlin, die Stiftung Topographie des Terrors, die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und die Zentral- und Landesbibliothek Berlin ein gemeinsames Programm.

Angeboten werden vier geführte Provenienzspaziergänge, die auf unterschiedlichen Routen vor allem entlang der Straße Unter den Linden, aber auch der Wilhelmstraße Einblicke in die Arbeit der Provenienzforscher:innen in unterschiedlichen Kulturinstitutionen gewähren. Gleichzeitig zeigen verschiedene Stationen im heutigen Berliner Stadtbild die noch sichtbaren Spuren des kolonialen Erbes und der NS-Herrschaft sowie die Schicksale von verfolgten Menschen und Institutionen.

Bei einem zusätzlichen Angebot des Stabi-Provenienzforschungsteams im Rahmen eines Citizen-Science-Projektes haben Sie außerdem die Gelegenheit, selbst in Büchern auf Spurensuche zu gehen.

Programm

Führung | 10 Uhr

Der Provenienzspaziergang startet am Dokumentationszentrum Topographie des Terrors und führt zur Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin, wo Sie mehr über den Künstler Arno Nadel erfahren, der als jüdischer Zwangsarbeiter Tagebuch über den NS-Bücherraub führte.

Dauer: 1,5 h
Anmerkungen: Für Selbstfahrer:innen nicht barrierefrei.
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten.

Treffpunkt: Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, vor den Treppen zum Dokumentationszentrum (bei starkem Regen im Foyer)

Staatsbibliothek Unter den Linden: #spurensuche in ‚Oxford‘ | 10.30 bis 12 Uhr

Entdecken und entschlüsseln Sie Stempel, Nummern, Inschriften auf der Suche nach Buchexemplaren, die einst der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums gehörten. 1942 von den Nationalsozialisten geschlossen und beschlagnahmt, zerstreuten sich die Bücher der Hochschulbibliothek in alle Winde. Hierüber informiert die Online-Ausstellung Library of Lost Books. Ein Citizen-Science-Projekt bemüht sich darum, so viele wie möglich wieder aufzufinden. Machen Sie mit!

Dauer: 1,5 h
Anmerkungen: Bitte bringen Sie ein eigenes internetfähiges Handy, Tablet oder einen Laptop mit.
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten.

Treffpunkt: Staatsbibliothek, Unter den Linden 8, an der Eingangskontrolle (im ersten Stock)

Führung | 13 Uhr

Wir starten unseren Provenienzspaziergang am Gebäude der Alten Bibliothek (ehemalige Königliche Bibliothek), heute Sitz der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität. Über das Deutsche Historische Museum führt uns unser Weg zum Humboldt Forum. Hier haben Interessierte die Möglichkeit, in den Ausstellungsräumen des Ethnologischen Museums Einblicke zur Provenienzforschung zu erhalten.

Dauer: 1,5 h
Anmerkungen: Nicht barrierefrei.
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten.

Treffpunkt: Foyer der Juristischen Fakultät („Kommode“), Bebelplatz 2

Führung | 15 Uhr

An der Bibliothek des Deutschen Historischen Museums starten wir unseren Provenienzspaziergang, der uns über die Staatsbibliothek zu Berlin zur Akademie der Künste am Pariser Platz führt. Im Anschluss können in einer Sonderführung durch den Bilderkeller der Akademie künstlerische Spuren von ehemaligen Meisterschülern aus den 1950er Jahren entdeckt werden.

Dauer: 2 h
Anmerkungen: Nicht barrierefrei, Sonderführung ist enthalten.
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten.

Treffpunkt: Seiteneingang Verwaltungsgebäude des DHM, Hinter dem Gießhaus 3 (gegenüber Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung)

Führung | 17 Uhr

Die Staatsbibliothek zu Berlin ist der Startpunkt des letzten Provenienzspaziergangs, der uns über das Humboldt Forum hin zur Zentral- und Landesbibliothek führt, wo das Provenienzforschungsteam anhand von Praxisbeispielen einen Einblick in die NS-Raubgutforschung und die Restitutionsbemühungen der Bibliothek gibt.

Dauer: 1,5 h
Anmerkungen: Nicht barrierefrei
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten.

Treffpunkt: Staatsbibliothek, Unter den Linden 8, an der Eingangskontrolle (im ersten Stock)

Keine Zeit am Spaziergang teilzunehmen? Sie können auch auf eigene Faust auf Spurensuche gehen. Informationen zu Stationen im heutigen Berliner Stadtbild finden Sie unter #spurensuche – Provenienz-Spaziergang durch Berlin.

Partner:innen

Akademie der Künste Berlin
Deutsches Historisches Museum
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Stiftung Topographie des Terrors
Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin
Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin
Zentral- und Landesbibliothek Berlin