Termindetails


Susanne Schädlich: Kabarett der Namenlosen

  • Termin

    Montag, 17. November 2025
    17:30 Uhr

    Einlass: 17:00 Uhr

  • Tickets

    Tickets: 8 €

    Karten gibt es über papagena-shop.comfortticket.de oder unter +49 (030) 47997474

    Papagena Kartenvertrieb | Mo – Sa 9:00 – 20:00 Uhr & So 14:00 – 20:00 Uhr

    Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei

    Ermäßigungen (Nachweis erforderlich):
    Schüler, Studenten, Azubis 20%, Begleitung für Schwerbehinderte 100%.
    Karten für Schwerbeschädigte bzw. Rollstuhlfahrer und deren Begleitung sind nur telefonisch (unter der Rufnummer +49 (030) 479 97474) zu erhalten. 

  • Veranstaltungsort

    Staatsbibliothek zu Berlin
    Wilhelm-von-Humboldt-Saal
    Unter den Linden 8
    10117 Berlin

  • Anfahrt

    S- + U-Bahnstationen
    S + U Friedrichstraße
    U Unter den Linden

    Bushaltestelle
    H Unter den Linden, Friedrichstraße (Bus 100, 147, 245 und 300)

  • Alle Veranstaltungen

    Klicken Sie hier um sich weitere Veranstaltungen anzeigen zu lassen.

Los Angeles zwischen 1939 und 1945. Endstation für deutsch-jüdische Emigrant:innen, Regisseur:innen, Schauspieler:innen, Schriftsteller:innen. Einer von ihnen ist Leopold Jessner. Von 1919 bis 1930 erster Generalintendant des Preußischen Staatstheaters in Berlin, Revolutionär der Bühne, bewundert, gehasst, bekämpft. Eng verknüpft mit ihm ist das Los „seiner“ Schauspieler:innen: Alexander Granach, Fritz Kortner, Elisabeth Bergner und Ernst Deutsch. Ihr Schicksal teilen Autoren wie Alfred Polgar, Alfred Döblin, Ludwig Marcuse oder Bruno Frank. Sie alle waren berühmt – in Deutschland. In Amerika sind sie „namenlos“, können in ihrem Metier kaum arbeiten, das größte Hindernis ist die Sprache. So leben die meisten von Spenden betuchterer Emigrierter oder von Gelegenheitsjobs. Es liegen Welten zwischen diesen Mittellosen und Lion Feuchtwanger oder Thomas Mann in ihren Villen in Pacific Palisades. Doch im Jewish Club of 1933 kommen sie alle zusammen. Mit Lesungen und Theateraufführungen stemmen sich die Emigrant:innen hier gegen die Unkultur in Deutschland, aber auch gegen die Nazi-Anhänger in den USA. Bei privaten Treffen geht es um das fiebrige Leben in der Glitzerstadt, um Träume, auch die geplatzten. Um ihre deutsch-jüdische Identität, hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Heimat. Um die Hoffnung, vielleicht doch noch einmal im Theater und Film oder als Autoren gebraucht zu werden. Denn – so Ernst Deutsch: „Außer einer unheilbaren Krankheit kann einen nichts Schlimmeres treffen als die unfreiwillige Emigration“.   

In „Kabarett der Namenlosen öffnet Susanne Schädlich nach intensiver Recherche eines der unbekanntesten Kapitel der deutschen Exilkultur und holt Leopold Jessner und seine Weggefährten zurück ins Rampenlicht. „Ein fesselndes Buch über die Flucht und Vertreibung großartiger Künstler aus unserem Land. In einer Welt, in der erneut Kriege toben, Antisemitismus und Demokratieverdrossenheit wachsen, in der Kunst und Kultur beschränkt werden, ist Kabarett der Namenlosen ein starkes und wichtiges Statement“, sagt Schauspielerin Iris Berben.

Susanne Schädlich ist Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. 2009 veröffentlichte sie den Spiegel-Bestseller „Immer wieder Dezember. Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“. Es folgten die Romane „Westwärts soweit es nur geht“ und „Herr Hübner und die sibirische Nachtigall“. Zuletzt erschien „Briefe ohne Unterschrift – wie eine Radiosendung die DDR herausforderte.“ 

Bitte beachten Sie!
Auf dieser Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen erstellt.
Bitte sprechen Sie den Fotografen an, wenn Sie mit einer Veröffentlichung nicht einverstanden sind.