Währung in der Krise: Die Hyperinflation von 1923 und Falladas „Wolf unter Wölfen“ – Vortrag von Dr. Eva-Maria Roelevink
Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, zählt ohne Zweifel zu den wichtigsten Autoren der Neuen Sachlichkeit. Mit „Kleiner Mann – was nun?“ feierte er 1932 seinen Durchbruch als Rowohlt-Autor. Auch während der NS-Zeit zählten Falladas Romane zu den Verkaufsschlagern.
Falladas Veröffentlichungen zeugen nicht nur von beeindruckender, wenn auch immer wieder unterbrochener Schaffenskraft. Besonderer Angel- und Fluchtpunkt seiner Romane bildete die Hyperinflation des Jahres 1923 – in seinem Roman „Wolf unter Wölfen“ ist sie zentral. Dabei zählte Fallada keineswegs zu den Inflationsverlierern. Im Gegenteil: Falladas Leben lief der Inflationsentwicklung und der Erfahrung der meisten Menschen in der Weimarer Republik seit 1914 regelrecht entgegen.
In dem Vortrag wird die deutsche Inflationsentwicklung seit dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende der 1920er Jahre mit Falladas Aufstieg zum Romanautor kontrastiert und damit eine Brücke zwischen Wirtschafts- und Literaturgeschichte geschlagen.
PD Dr. Eva-Maria Roelevink ist Juniorprofessorin für Wirtschaftsgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Just erschienen ist ihre Habilitation zur Geschichtspolitik von Krupp. 2014 wurde sie an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Studie zum Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat promoviert.
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