Peter Süß – 1923 Endstation. Alles einsteigen! – Lesung
»Ein Buch wie ein Film. Was passierte noch alles, und nicht nur im Kintopp, als Hitler im Bürgerbräukeller putschte? Deutschlands Schicksalsjahr in rasant erzählten Geschichten, mit Witz und Augenzwinkern. Und großartig geschrieben.« sagt Dieter Kosslick, 2001-2019 Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin, über dieses Buch.
1923 – Zeitenwende, Höllenritt? Jedenfalls mit Unterhaltungswert für Nachgeborene: Lotte Lenya verkauft das letzte Schmuckstück, das sie sich erschlafen hat, liegt in ihrer Pension und blickt auf das Nijinsky-Plakat an der Wand. Was nun? Bertolt Brecht fällt dreimal durch auf dem Theater und ist danach berühmt. Kurt Tucholsky kann vom Schreiben nicht mehr leben und wird Banklehrling. In Thüringen und Sachsen ist Revolution. Pianist George Antheil kauft sich eine Pistole, um sich bei Konzerten den Weg notfalls freizuschießen. Käthe Kollwitz ist eifersüchtig. Showdown zwischen Thomas Mann und Gerhart Hauptmann, Adolf Hitler probt die Machtergreifung. Otto Dix und George Grosz werden vor Gericht gezerrt, und Franz Kafka geht in Steglitz spazieren.
Peter Süß, geboren 1964, studierte Geschichte, Politikwissenschaften, Germanistik und Publizistik in Berlin. Die letzten Jahrzehnte war er Chefautor und Produzent mehrerer TV-Seifenopern und Tele- bzw. Dailynovelas. Daneben schrieb er Sachbücher und ein Theaterstück und gab die Autobiografie »Ich bin meine eigene Frau« von Charlotte von Mahlsdorf heraus.
Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: „Peter Süß, im Hauptberuf Filmschaffender, lässt hingegen größere szenische Blöcke geschickt geschnitten aufeinanderfolgen. Das ist temporeich und fängt in impressionistischer Weise wechselnde Zeitstimmungen gut ein. Anstelle einer historischen Erzählung oder Analyse eröffnet er so etwas wie den Blick in ein multiperspektivisches Tagebuch.“
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