Indie Stabi – unabhängige Verlage stellen sich vor. hochroth Verlag trifft Edition Rugerup
Als Ort der kreativen – wissenschaftlichen wie literarischen – Textproduktion, als Zentrum der Bewahrung und Erschließung von Verlagsarchiven sowie als Akteurin auf dem Feld der textuellen Materialitätsforschung möchte die Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit der Kurt Wolff Stiftung unabhängigen Verlagen eine Bühne geben.
Daher machen wir (in der Regel) jeden ersten Dienstag eines Monats zum Indie(n)stag, indem wir ein Haus der bisherigen Shortlists des Berliner Verlagspreises dazu einladen, sich gemeinsam mit einem zweiten unabhängigen Verlag in der Staatsbibliothek Unter den Linden vorzustellen. Weiterführende Informationen zu Konzept und Terminen der Veranstaltungsreihe finden Sie unter: http://sbb.berlin/indies.
Es präsentieren sich an diesem Abend die Verlage hochroth und Edition Rugerup.
hochroth ist ein Verlagskollektiv mit sechs eigenständigen Standorten, das sich der Publikation von Lyrik widmet. Gegründet wurde der erste Verlag 2008 von Marco Beckendorf in Berlin. In den darauffolgenden Jahren entstanden neue Standorte in Bielefeld, Heidelberg, Leipzig, München, Wiesenburg und zuletzt 2023 der Exilverlag hochroth Minsk. hochroth-Bücher sind in Manufaktur hergestellte, nummerierte Unikate und erscheinen in einem einheitlichen, bibliophilen Design.
Die Verlegerin Vera Kurlenina wird hochroth Berlin vorstellen. Der Schwerpunkt liegt hier auf Lyrikübersetzung: Es erscheinen auf Deutsch noch unbekannte Klassiker und zeitgenössische Lyrik, unter anderem aus dem spanischsprachigen Raum und aus Osteuropa.
An diesem Abend wird auch der belarussische Dichter Dmitri Strozew – der im Berliner Exil hochroth Minsk gegründet hat, um regimekritischen Stimmen aus seinem Heimatland eine Plattform zu geben – über sein Projekt sprechen und gemeinsam mit seinem Übersetzer Andreas Weihe eigene Gedichte aus dem Band „Das Bienenhaus“ (hochroth Berlin 2023) vorlesen.
Die Edition Rugerup wurde 2006 von der Übersetzerin Margitt Lehbert auf einem Bauernhof in Südschweden als Reihe im schwedischen Nimrod Förlag gegründet. Anfangs präsentierte der Verlag englischsprachige Dichter*innen in zweisprachigen Ausgaben, mit der Zeit kam Lyrik vor allem aus Skandinavien hinzu. Bei der Edition Rugerup sind Dichter*innen von Weltrang erschienen, darunter Les Murray, Gerard Manley Hopkins und Olav H. Hauge. Dazu gesellten sich Romane, Novellen, Autobiographien, Bände mit Kurzgeschichten und ein erzählendes Sachbuch. Seit 2011 ist die Edition Rugerup ein eigenständiger Berliner Verlag, der bis heute von Margitt Lehbert als Einfrau-Unternehmen geführt wird.
Im Rahmen der Veranstaltung werden Fotoaufnahmen gemacht. Durch Ihre Teilnahme erklären Sie sich mit der möglichen Veröffentlichung des dabei entstandenen Bildmaterials einverstanden.