Schrift, Schriftbildlichkeit, Digitalität. Einführende Überlegungen
Vortrag von Prof. Dr. Sybille Krämer (Freie Universität Berlin / Leuphana Universität Lüneburg)
Kulturen der Schriftlichkeit sind verbunden mit Praktiken des Interpretierens und der Hermeneutik. Doch was bedeutet es, die Schrift als interpretationsunabhängiges Schriftbild wahrzunehmen, also von inskribierten Oberflächen auszugehen, die schon in ihrer Materialität und Wahrnehmbarkeit etwas ‚zu sagen haben‘? Wenn wir Phänomene der Schrift im Horizont einer ‚Kulturtechnik der Verflachung‘ betrachten und die Projektion in die Zweidimensionalität gerade nicht als Reduktion und Verlust, sondern schöpferisches Potenzial (Diagramme, Bilder, Graphen, Karten…) deuten, kann sich ein alternativer Blick auf Schriftlichkeit entfalten. Dieser Blick macht klar, dass das Digitale computerabhängig zu denken ist, weil seine Genese zurückweist auf Erfindung und Gebrauch von Schriften.
Eine Veranstaltung in der Reihe Schrift.Bilder.Schrift. Notationssysteme im Vergleich
Während der Veranstaltung werden Video- und Bildaufnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsbibliothek zu Berlin angefertigt. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Veröffentlichung zu nichtkommerziellen Zwecken zu.