Buchpatenschaft für August 2025

Ein Brief an Oskar Heinroth, der die Spuren seiner Leidenschaft – die Aufzucht und Beobachtung von Vögeln – trägt. Passend zur Ausstellung im Stabi-Kulturwerk bis 14. September 2025.

Brief aus dem Nachlass von Oskar Heinroth (1871-1945), dem Zoologen, Vogelforscher, Begründer der Ethologie und Mitarbeiter des Berliner Zoos, von Dr. Johannes Kühlhorn, Ornithologe aus Dessau.

 Bibliothekssignatur: Nachlass 137 (Oskar Heinroth), K. 26

Brief aus dem Nachlass von Oskar Heinroth (1871-1945), dem Zoo-logen, Vogelforscher, Begründer der Ethologie und Mitarbeiter des Berliner Zoos von Dr. Johannes Kühlhorn, Ornithologe aus Dessau. 1931

Über Dr. Johannes Kühlhorn (1884 in Osternienburg – 1962 in Dessau), den Absender, ist leider über seine Artikel in den Monatsberichten der Ornithologischen Gesellschaft hinaus kaum etwas bekannt. Der Brief zeigt jedoch, wie intensiv sich Oskar Heinroth mit anderen Ornithologen austauschte – ein Beispiel aus der mehr als 20 Kartons umfassenden Korrespondenz von Oskar Heinroth. Viele Blätter zeigen wie dieser Brief Verschmutzungen und Schäden, die den direkten Umgang mit den Tieren belegen.

Zurzeit läuft im Stabi Kulturwerk eine Ausstellung, die die außergewöhnliche Geschichte von Oskar, Magdalena und Katharina Heinroth und einer der ungewöhnlichsten Wohngemeinschaften Berlins erzählt. Gemeinsam mit seiner ersten Frau Magdalena zog Oskar Heinroth zwischen 1904 und 1932 in einer Berliner Mietwohnung über 250 verschiedene Vogelarten auf – vom winzigen Zaunkönig bis zum Seeadler. Was als gemeinsame ornithologische Leidenschaft begann, wurde zu einem Pionierprojekt der Verhaltensforschung: Insgesamt lebten rund 1.000 Vögel mit den Heinroths, viele davon über Monate oder Jahre hinweg.

Die Wohnung glich einer Wohngemeinschaft mit Vögeln. Die Tiere trugen Namen und wurden als Persönlichkeiten wahrgenommen. Der erste Mitbewohner war eine Mönchsgrasmücke namens „Greiner“ – Oskars Hochzeitsgeschenk an Magdalena.

Herzstück des Projekts war die akribische wissenschaftliche Dokumentation. In Vogeltagebüchern hielten die Heinroths Wachstum, Verhalten und Gefiederentwicklung fest. Zugleich wurden die Tiere aufwändig foto-grafiert. Modernste Kameratechnik und technische Versiertheit Oskars einerseits und Magdalenas Geduld und Einfühlungsvermögen andererseits ermöglichten hier erstmals eine wissenschaftliche Dokumentation unter Studiobedingungen.

Die Forschungsergebnisse mündeten in das opulente vierbändige Werk „Die Vögel Mitteleuropas“, das beide gemeinsam verfassten und das zwischen 1926 und 1931 erschien – in den Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek zum Nachlesen. Es dokumentiert für jede aufgezogene Art Entwicklung und Verhalten – und markiert den Beginn der Verhaltensforschung in Deutschland.

Nach Magdalenas frühem Tod führte Oskar seine Arbeit mit seiner zweiten Frau Katharina fort. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Direktor des Berliner Aquariums; Katharina übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg als erste Frau die Leitung des Zoologischen Gartens. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass der wissenschaftliche Nachlass von Oskar und Magdalena erhalten blieb: Sie rettete die Dokumente aus dem zerstörten Aquarium und übergab sie 1980 der Staatsbibliothek zu Berlin.

Die Ausstellung präsentiert nun erstmals in diesem Umfang Materialien wie Tagebücher, Zeichnungen und Fotoserien aus dem Nachlass und erfährt eine einzigartige Bereicherung durch zahlreiche Vogelpräparate aus den Naturkundemuseen in Berlin und Potsdam.

Nötige Reparaturen: Trockenreinigung, Glätten, Schließen von Rissen und Ergänzung von Leerstellen

Kalkulierte Kosten: 390 €

Übernehmen Sie eine Buchpatenschaft

bei den „Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.“

Wenn Sie Interesse daran haben, dass dieser Brief restauriert und damit wieder benutzt werden kann, dann schreiben Sie an freunde@sbb.spk-berlin.de.  Für Ihre Hilfe, ein bedrohtes Werk vor dem Verfall zu bewahren, erhalten Sie:

  • ein Exlibris aus alterungsbeständigem Papier mit Ihrem Namen oder einem von Ihnen gewünschten Namen,
  • die Möglichkeit, das restaurierte Werk zu besichtigen beim Jahresempfang oder bei einem Termin nach Vereinbarung,
  • eine Spendenbescheinigung für Ihr Finanzamt.

Kontakt: Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., Gwendolyn Mertz-Jork, Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Telefon: 030 – 266 43 8000, Mail: freunde@sbb.spk-Berlin.de

Weitere Hinweise zu Buchpatenschaften und eine große Auswahl an Patenschaften aus allen Abteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin finden Sie auf der Seite der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.  Das Spektrum reicht weit über Bücher hinaus – hier finden Sie auch Noten, Landkarten, Zeitungen, Handschriften.