Goethe-Gesellschaft Berlin e.V: Goethes langjähriger Weggefährte und Vertrauter Carl Friedrich Zelter
Vortrag mit Prof. Dr. Uwe Hentschel
Goethes langjähriger Weggefährte und Vertrauter Carl Friedrich Zelter
Selbst ausgewiesene Kenner von Goethes Leben und Werk fragen sich bis heute, wie es zu der Freundschaft mit dem umtriebigen, launisch-spröden Berliner Maurermeister und Komponisten kommen konnte. Der Vortrag versucht, auf der Basis des 900 Schreiben umfassenden Briefwechsels, der den Zeitraum zwischen 1799 und 1832 umfasst, eine Antwort zu geben. Es erweist sich, dass für Goethe nicht allein der Komponist, der seine Texte kongenial vertonte, (lebens)wichtig war, vor allem fand er in Zelter einen Menschen, der, fest mit beiden Beinen im bürgerlichen Leben stehend, ihm immer wieder Halt gab bei der Bewältigung schwerer Schicksalsschläge.
Zugleich zeigen die Briefe, wie unermüdlich und umfänglich Zelter dem Freund über Berlin Bericht erstattete, über die preußische Großstadt, die Goethe anzog und zugleich abstieß, eine moderne Lebenswelt, welche den Vorstellungen von Goethe und von Zelter nicht mehr entsprach; sie waren sich einig, dass es in diesen bewegten Zeiten vor allem auf das Erinnern und Bewahren ankam. Sie glaubten zu Recht – so Goethe an Zelter 1825 – „die Letzten […] einer Epoche“ zu sein, „die sobald nicht wiederkehrt“.
Eine Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft Berlin e.V.



Stabi Berlin. Zwickau, Gebr.Schumann