„Utopie Kulturforum“ – eine gemeinsame Ausstellung der Anrainereinrichtungen zum utopischen Potential eines zur Vision verdammten Stadtraums
Aber nur noch dieses Wochenende …
… und ums Kulturforum herum – eine Wanderausstellung im Wortsinn
Nach Ansicht des Kunstkritikers Karl Scheffler sei Berlin „dazu verdammt, immerfort zu werden und niemals zu sein“. In ganz besonderer Weise gilt dieser bereits 1910 formulierte Befund für das 50 Jahre später aus den Ruinen des kriegszerstörten Tiergartenviertels geborene und seither zur Vision verdammte Kulturforum. Um das visionäre Potential dieses vieldiskutierten und dicht mit kontroversen Bedeutungszuschreibungen befrachteten Stadtraums auszuloten, haben sich seine Anrainereinrichtungen zu dem gemeinsamen ‚Wander‘-Ausstellungsprojekt Utopie Kulturforum zusammengeschlossen. „Wanderausstellung“ ist dabei wörtlich zu verstehen, sind doch zwischen 27. August und 31. Dezember 2021 in St. Matthäus-Kirche, Philharmonie, Neuer Nationalgalerie, Kunstbibliothek, Kunstgewerbemuseum und Staatsbibliothek kostenfrei zugängliche Ausstellungstationen eingerichtet – entlang eines integrierenden Narrativs, das auch auf der zentralen Veranstaltungswebsite aus der virtuellen Vogelperspektive nachzuvollziehen sein wird.
Im Foyer unseres von Hans Scharoun entworfenen und zum Leuchtturm der Demokratie in unmittelbarer Nachbarschaft der Berliner Mauer bestimmten Hauses an der Potsdamer Straße erwarten Sie Schautafeln zu folgenden Themen: Nach einigen Impressionen aus der Entstehungszeit des Gebäudes – einer Ikone der Organischen Architektur – unternimmt unsere Station einen Exkurs durch die frühere Bebauung des Areals unter dem NS-Regime und beleuchtet den spektakulären Lesesaal der Staatsbibliothek als Heterotopie, Co-Working-Space und nie versiegende Inspirationsquelle. Gerade die letztgenannte, wesentlich von Wim Wenders Film Der Himmel über Berlin geprägte Bedeutungsdimension haben wir vor einiger Zeit bereits im Rahmen einer interdisziplinär besetzten Podiumsdiskussion in den Blick genommen, deren Videoaufzeichnung wir Ihnen zur Einstimmung auf Ihren Ausstellungsbesuch empfehlen.
Überklammert wird dieses einrichtungsübergreifende Ausstellungsvorhaben von einem vielfältigen Begleitveranstaltungsprogramm, an dem wir uns mit einem öffentlichen Abendvortrag zum Zusammenhang von Hans Scharouns urbanistischer Vision eines „geistigen Bandes“ von Kulturinstitutionen durch Berlin sowie seinem am Kulturforum zu Stein gewordenen Konzept von Bibliotheksarchitektur beteiligen. Seien Sie herzlich zu allen Angeboten eingeladen!
Informationen zum Hygienekonzept
Ein Besuch der Ausstellung ist ohne vorherige Terminbuchung möglich – der Nachweis einer Genesung von einer COVID-19-Erkrankung oder einer vollständigen Schutzimpfung gegen dieses Virus oder eines negativen Testergebnisses ist erforderlich (3-G-Regel).
Bitte beachten Sie zusätzlich die allgemeinen Hygieneregeln:
- Der Zutritt zur Bibliothek ist nur Personen gestattet, die keine Symptome einer COVID-19-Infektion aufweisen.
- Der Mindestabstand von 1,50 m im gesamten Gebäude ist jederzeit einzuhalten.
- Es gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske im gesamten Gebäude.