„Rechte lesen“. Theorien und Ästhetiken der „Neuen“ Rechten
Termin
Di, 20. November 2018
18.15 UhrVeranstaltungsort
Staatsbibliothek zu Berlin
Simón-Bolívar-Saal
Potsdamer Straße 33
10785 BerlinEintritt frei, Anmeldung erbeten
Anfahrt
S + U Potsdamer Platz
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H Kulturforum (Bus M48)Kontakt
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Werkstattgespräch mit Jule Govrin (Europa-Universität Flensburg), Dr. Andreas Gehrlach und Stephan Zandt (Humboldt-Universität zu Berlin)
Seit einigen Jahren lässt sich nicht nur in Deutschland, sondern weit darüber hinaus, im politischen Diskurs und in den öffentlichen Debatten, ein entschiedener Rechtsruck ausmachen. Dabei beschränkt sich diese Entwicklung nicht allein auf die politischen Arenen des Parlaments, der Straße, der sozialen Netzwerke und Stammtische, sondern greifen entschieden auch auf die theoretische und intellektuelle Landschaft aus. Mit der Aneignung bisher politisch weitgehend anders besetzter medialer und aktivistischer Ästhetiken und Theorien, mit der Etablierung neuer ideologischer Think Tanks und intellektueller Zirkel und dem Versuch, permanente mediale Präsenz zu erreichen, zeichnet sich der Versuch einer Besetzung ganz neuer politischer und kultureller Räume von rechts ab, dem die mediale ebenso wie die akademische Öffentlichkeit bisher vielfach vor allem mit Ratlosigkeit und Irritation begegnet. Nicht zuletzt auch deshalb, weil eine Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Diskursen und Ästhetiken von Rechts außerhalb der einschlägigen und vor allem politikwissenschaftlich wie soziologisch geprägten Forschungen bisher ausgeblieben ist. Entgegen der Formel „Mit Rechten reden“, die vielfach als vermeintlich demokratische Forderung nach deren Einbeziehung in die öffentliche Diskursgemeinschaft geäußert wurde und die entgegen ihrer Absicht den rechten Diskurs zu entzaubern, den Rechten den Weg in die Mitte der Gesellschaft bahnt, möchten wir für eine andere Strategie der Auseinandersetzung plädieren und im Rahmen der Werkstattgespräche der Staatsbibliothek die Frage nach dem Umgang mit den („Neuen“) Rechten als eine Frage der Lektüre stellen. Unter dem Titel „Rechte lesen“ möchten wir uns aus kulturwissenschaftlicher Sicher einerseits mit der Lektüre aktueller Rechter Theorien und Ästhetiken beschäftigen und andererseits diskutieren, wie gleichermaßen aus unserer Sicht, die Lektüre der Rechten selbst aussieht, in welcher Weise diese Theorien, Bilder und Strategien besetzen und aneignen. Wie lassen sich diese Ästhetiken und Theoriemanöver beschreiben? Wo liegen die Gefahren und in welcher Weise kann man, nicht zuletzt intellektuell, diesen Versuchen einer rechten Diskursübernahme begegnen?