Vuk und die Deutschen – Der serbische Pionier der Sprachforschung als Brückenbauer zwischen den Kulturen
Vom 23. Juni bis zum 13. August 2023 zeigt die Vuk Karadžić-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Serbien und der Staatsbibliothek zu Berlin die Ausstellung „Vuk und die Deutschen“ im Osteuropa-Lesesaal. Auf 33 Tafeln widmet sich die Präsentation dem Deutschlandaufenthalt des renommierten serbischen Philologen Vuk Stefanović Karadžić (1787–1864) vor fast 200 Jahren. Karadžićs bedeutende Arbeiten zur serbischen Sprache und Grammatik sowie seine Sammlung serbischer Volkslieder fanden bei Zeitgenossen wie Johann Wolfgang von Goethe und den Gebrüdern Grimm höchste Wertschätzung, wie auch ihre Unterstützung bei der Übersetzung ins Deutsche zeigt. Während seiner Reise durch verschiedene deutsche Städte wie Leipzig, Halle, Jena, Weimar, Kassel und Göttingen in den Jahren 1823/24 traf Vuk weitere bedeutende Gelehrte und Schriftsteller, die seinen Arbeiten höchste Anerkennung zollten. Das zeigen nicht nur seine persönlichen Kontakte zu Goethe, Johann Gottfried Herder und Leopold von Ranke, sondern auch seine Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Die Staatsbibliothek zu Berlin digitalisiert aktuell im Rahmen des Fachinformationsdienstes Slawistik Vuks serbisch-deutsch-lateinisches Wörterbuch „Srpski rječnik“ in der Ausgabe von 1898, sowie die „Sammlung Wuk“, bestehend aus 49 mittelalterlichen serbischen Handschriften, die 1856 von der Familie Karadžić erworben wurde. Die Handschriften aus dem 14. bis 17. Jahrhundert werden dabei im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der Serbischen Nationalbibliothek wissenschaftlich erschlossen und im Open-Access verfügbar gemacht.
Die Ausstellung wird durch einige Exponate aus dem Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin abgerundet, darunter das Faksimile eines Briefes von Vuk Karadžić an Jacob Grimm, aktuell erworbene Forschungsliteratur und anschauliches Bildmaterial aus den beiden Digitalisierungsprojekten.
Die Ausstellung wird vom 23. Juni bis zum 13. August 2023 im Osteuropa-Lesesaal im Haus Potsdamer Straße präsentiert.
Das Porträt stammt aus der Sammlung des Serbischen Nationalmuseums.
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