Jetzt als Buch und CD erhältlich : Stammbaum der Familie Mendelssohn

Anlässlich des Familientreffens der weit verzweigten Familie Mendelssohn, das am vergangenen Wochenende auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters im Roten Rathaus in Berlin stattfand, präsentierte die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, die soeben erschienene CD-ROM „Die Familie Mendelssohn. Stammbaum von Moses Mendelssohn bis zur siebten Generation“. Diese CD, die den anwesenden Nachfahren des Stammvaters Moses (6.9.1729 – 4.1.1786) als Geschenk überreicht wurde, ist jetzt ebenso wie das zugrunde liegende Buch gleichen Titels für alle Interessenten erhältlich.

Die erste gedruckte Auflage des Stammbaums war so rasch vergriffen, dass eine zweite, ergänzte Auflage erschien. Auf dieser basiert die Präsentation des Stammbaums auf CD-ROM: Ausgehend von Moses Mendelssohn können virtuell die einzelnen Familienzweige ‚durchwandert’ werden, indem bei der Auswahl einer Person deren Nachkommen und weitere Verzweigungen angezeigt werden; bis zu vier Generationen eines Familienzweiges sind gleichzeitig sichtbar. Über die „Namenssuche“ kann auch direkt nach einzelnen Personen gesucht werden. Mit Kurzporträts von rund 40 Familienmitgliedern geht die CD-ROM über das Datenmaterial der gedruckten Ausgabe hinaus. Musikalisch ist die CD-ROM-Präsentation des Stammbaums durch Lieder ohne Worte Opus 19 und 67 von Felix Mendelssohn Bartholdy in einer Einspielung von Daniel Barenboim begleitet.
Das Mendelssohn-Archiv in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin nimmt gern jeden Hinweis entgegen, der das jetzt vorgelegte Verzeichnis ergänzt.


Die Familie Mendelssohn: Stammbaum von Moses Mendelssohn bis zur siebenten Generation. CD-ROM Ausgabe
Stammbaum von Hans-Günter Klein auf der Grundlage der Erhebungen von Richard Wolff.bearbeitet von Roland Schmidt-Hensel, Bettina-Martine Wolter, Christine Baur
Realisierung: 3-point concepts GmbH
herausgegeben von der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
14,50 Euro zzgl. Versand

Die Familie Mendelssohn: Stammbaum von Moses Mendelssohn bis zur siebenten Generation von Hans-Günter Klein, zusammengestellt auf der Grundlage der Erhebungen von Richard Wolff.
2., korrigierte und erweiterte Auflage, Berlin 2007
Broschur, ISBN 978-3-88053-145-1, 108 S., 3 Abb.
19,50 Euro zzgl. Versand


Das Mendelssohn-Archiv in der Staatsbibliothek zu Berlin

Die zentrale Sammelstätte für Originaldokumente und Nachlässe aus der gesamten Familie Mendelssohn wird in der Staatsbibliothek zu Berlin gepflegt. Die überaus reichen Quellenbestände dieses Mendelssohn-Archivs verdankt die Bibliothek vor allem mehreren Schenkungen einzelner Familienangehöriger:

Im Jahr 1878 stifteten die Erben den kompositorischen Nachlass Felix Mendelssohn Bartholdys – rund 50 Bände mit den Originalhandschriften mehrerer hundert Werke – dem preußischen Staat, welcher die Dokumente der Königlichen Bibliothek übergab. Im Jahr 1908 bedachte der Bankier Ernst von Mendelssohn-Bartholdy, ein Neffe des Komponisten, die Bibliothek mit einer zweiten, überaus generösen Schenkung. Diese umfasste unter anderem die Originalpartituren dreier Beethoven-Sinfonien sowie die Autographe von Mozarts Entführung aus dem Serail, einer Bach-Kantate und mehrerer Werke Joseph Haydns. Zur Schenkung gehörte auch die Originalpartitur von Mendelssohns Bartholdys Violinkonzert.

Die dritte große Stiftung aus der Familie Mendelssohn verdankt die Bibliothek Hugo von Mendelssohn Bartholdy, einem in Basel ansässigen Urenkel Felix Mendelssohn Bartholdys. Dieser hatte seit Mitte der 1950er Jahre eine umfangreiche und äußerst vielseitige Sammlung von Dokumenten zur gesamten Familie Mendelssohn aufgebaut. Dazu gehörten neben Notenautographen und Erstdrucken von Felix Mendelssohn Bartholdy und seiner Schwester Fanny Hensel auch zahlreiche Familienbriefe, Porträts und sonstige bildliche Darstellungen sowie eine umfangreiche Bibliothek von Erst- und Frühausgaben der Werke Moses Mendelssohns. 1964 übereignete Hugo von Mendelssohn Bartholdy dieses einzigartige „Mendelssohn-Archiv“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die das Mendelssohn-Archiv bei der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin ansiedelte.

Diese drei großen Mendelssohn-Schenkungen wurden stets durch weitere Erwerbungen ergänzt. So verwahrt die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Teilnachlässe von Moses Mendelssohn sowie seiner Enkel Alexander und Georg Benjamin Mendelssohn. 1934 erwarb die Musikabteilung einen Teil des Nachlasses des Darmstädter Kirchenmusikers Arnold Mendelssohn. Schließlich konnten die Bestände des Mendelssohn-Archivs in den vergangenen Jahrzehnten u. a. durch Teilnachlässe von Carl und Albrecht Mendelssohn Bartholdy, die „Brautbriefe“ Moses Mendelssohns, Teile des Archivs der Mendelssohn-Bank sowie eine umfangreiche Korrespondenzsammlung aus der Familie Joseph Mendelssohns erweitert werden. Deposita aus Familienbesitz sowie aus der Mendelssohn-Gesellschaft Berlin runden die Sammlungen ab.

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