Theologie und Religion als Hintergrund für die „Leserevolution“ des 18. Jhs.
Ort: Haus Potsdamer Straße, Konferenzraum 3
Treffpunkt: Eingangshalle bei der Bonhoefferbüste
Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten
Die "Leserevolution" im deutschen Sprachraum des 18.Jhs. fand vor einem theologischen und religiösen Hintergrund statt. Entscheidend war der aufklärerische Paradigmenwechsel in der Theologie: weg von der Erde als "Jammertal" und hin zum "Himmel auf Erden", wie es Christian Gotthilf Salzmann prägnant formuliert hat. Dieser Paradigmenwechsel führte zum aufgeklärten Berufsbild und Standesethos des Pfarrers als eines Volkslehrers, und zwar bei allen Konfessionen. Viele dieser aufklärerischen Geistlichen waren auch als Schriftsteller tätig; sie dominierten die deutschsprachige Literaturproduktion. Dass sie sich dabei weit über das Gebiet der religiösen Literatur hinauswagten, ist weniger einer Akkomodation an eine neue Zeit als vielmehr ihrer Wirkungsabsicht als Aufklärer zuzuschreiben: wer über sein persönliches Umfeld hinaus seinen Mitmenschen helfen wollte, das bewusste "Himmelreich auf Erden" zu bauen, konnte das nur durch Lesestoffe tun.
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