DIE FAMILIE UM FELIX – Dauerausstellung im Mendelssohn-Ausstellungsraum Haus Potsdamer Straße



Die Familie um Felix
Ausgewählte Schrift- und Bilddokumente aus dem Mendelssohn-Archiv der Musikabteilung
Der Name Mendelssohn verbindet sich im heutigen Bewusstsein vor allem mit zwei Persönlichkeiten: dem Philosophen Moses Mendelssohn und seinem Enkel, dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy.
Indes erschöpft sich die historische Bedeutung der Familie Mendelssohn keineswegs auf diese beiden noch heute Weltberühmten: Vielmehr haben Nachfahren Moses Mendelssohns über Generationen hinweg als Kaufleute und Bankiers, Künstler und Gelehrte das kulturelle und wirtschaftliche Lebens in Berlin und weit darüber hinaus mitgeprägt, bevor die mittlerweile konvertierten und in die bürgerliche Gesellschaft integrierten Mendelssohns der fünften, sechsten und siebten Generation von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln aus dem öffentlichen Leben verdrängt und vielfach auch in die Emigration gezwungen wurden.   
Breite und Vielfalt der Talente, Begabungen und Wirkungsfelder dieser deutschen Familie lassen sich exemplarisch am engeren familiären Umfeld Felix Mendelssohn Bartholdys beleuchten:
Der Großvater, der einst 1743 als Vierzehnjähriger seinem Lehrer aus Dessau nach Berlin folgte und später eine der zentralen Figuren der deutschen Aufklärung war, zugleich aber sich sein Leben lang auch kaufmännisch betätigte und so die ersten Grundsteine für den künftigen Wohlstand der Familie legte.
Der Onkel Joseph und der Vater Abraham, die das Bankhaus Mendelssohn begründeten, das bis zu seiner Auflösung 1938 das wirtschaftliche Rückrat der Familie bildete, die aber daneben vielfältiges kulturelles und bürgerschaftliches Engagement zeigten.
Die ältere Schwester Fanny, die wie Felix selbst eine herausragende Musikerin war, ohne als solche in der Öffentlichkeit zu stehen, und den Hofmaler Wilhelm Hensel heiratete.
Die jüngere Schwester Rebecka und der jüngste Bruder Paul, ebenfalls beide musikalisch veranlagt, von denen der letztere beruflich in die Fußstapfen seines Vaters trat und über lange Jahre die Geschicke des Bankhauses mitbestimmte.
Der Sohn Carl, dessen Karriere als Geschichtsprofessor früh ein tragisches Ende fand, und schließlich der Enkel Albrecht, der als Völkerrechtler und Politikwissenschaftler in den Jahren der Weimarer Republik große Achtung genoss, nach 1933 aber aus seinen Ämtern gedrängt wurde und ins Ausland emigrieren musste.  
Die Ausstellung schildert die Lebenswege dieser Persönlichkeiten in knapper Form anhand ausgewählter Bild- und Schriftdokumente, die aus konservatorischen Gründen hier in Reproduktion gezeigt werden. Die Originale befinden sich größtenteils in den Beständen der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und des ihr angeschlossenen Mendelssohn-Archivs.
Dieses wurde 1964 von einem Urenkel Felix Mendelssohn Bartholdys der Staatsbibliothek zu Berlin übereignet und versteht sich in der Tradition seines Stifters als Sammelstätte für Briefe, Nachlässe und Bilddokumente zur gesamten Familie Mendelssohn. Ergänzend lädt eine Multimedia-Station dazu ein, den Stammbaum der Familie Mendelssohn von Moses Mendelssohn bis zur siebten Generation virtuell zu durchwandern.
Staatsbibliothek zu Berlin
Mendelssohn-Ausstellungsraum im Lesesaal
Potsdamer Straße 33
10785 Berlin

Montag – Freitag 9 bis 21 Uhr
Samstag 10 bis 19 Uhr
Kostenlose Zugangskarten für den Besuch der Ausstellung erhalten Sie an der Eingangskontrolle.

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