Staatsbibliothek erhält besonderes Geschenk: Erstausgabe „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“
Mit Freude und Dankbarkeit konnte die Staatsbibliothek zu Berlin für ihre Kinder- und Jugendbuchabteilung kürzlich von einem Mäzen ein besonderes Geschenk entgegen nehmen – ein Exemplar der äußerst seltenen englischen Erstausgabe von „Harry Potter and the Philosopher’s Stone“ („Harry Potter und der Stein der Weisen“). Dies ist das einzige Exemplar in einer deutschen Bibliothek.
Die erste Ausgabe des ersten Bandes der Septologie von Joanne K. Rowling wurde 1997 im Bloomsbury Verlag in London in einer Auflage von nur 500 Exemplaren gedruckt. Die kleine Startauflage und der spätere Erfolg des Buchs bei Millionen von Lesern auf der ganzen Welt machen Exemplare dieses Drucks zu einer besonders gesuchten (und hoch bezahlten) Rarität auf dem Antiquariatsmarkt. Auf Auktionen in Großbritannien und den USA erreichte die Erstauflage Preise von bis zu 15.000 €, bei einer Christies Auktion im Oktober 2007 erzielte der Band sogar 19.700 £.
Nur durch wenige Details ist die erste Auflage von späteren Drucken zu unterscheiden: Das wichtigste Kennzeichen ist die vollständige Nummernfolge von 10 bis 1 auf der Rückseite des Titelblatts. Dort ist auch der Name der Autorin mit „Joanne Rowling“ angegeben, in den Nachauflagen lautet der Copyright-Vermerk „J. K. Rowling“. Ein weiterer Hinweis ist ein Druckfehler auf Seite 53, der in den folgenden Auflagen verbessert wurde — auf Harrys Einkaufszettel für den Schulbeginn in Hogwarts erscheint der Zauberstab, „1 wand“ versehentlich zweimal, am Anfang und am Ende der Liste.
Ein großzügiger Mäzen, der die Staatsbibliothek schon mehrfach bei herausragenden Erwerbungen generös unterstützt hat, machte der Kinder- und Jugendbuchabteilung mit dieser von der englischen Presse als „Holy Grail of Harry Potter Books“ bezeichneten Erstauflage ein überaus wertvolles Geschenk.
Künftig wird der Band in der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek als Rarum mit besonderer Sorgfalt und unter geeigneten konservatorischen Bedingungen aufbewahrt. In der mehr als 200.000 Bände umfassenden Spezialsammlung zur Kinderliteratur hat er seinen Platz neben zahlreichen anderen kostbaren Kinderbüchern, darunter den frühen Ausgaben der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sowie Erstausgaben von „Robinson Crusoe“, „Max und Moritz“ oder „Pippi Langstrumpf“.
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