Ausstellung Carl Philipp Emanuel Bach in Berlin
„Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“
Carl Philipp Emanuel Bach in Berlin
6. bis 29. März 2014
Montag bis Samstag 11 bis 19 Uhr
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Dietrich-Bonhoeffer-Saal
freier Eintritt
Katalog (102 S., im Buchhandel 14 €, in d. Ausstellung 10 €)
Am 8. März jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), dem berühmtesten der Söhne Johann Sebastian Bachs. Die umfangreichen C. P. E. Bach-Bestände der Staatsbibliothek stammen vor allem aus seiner 30-jährigen Hauptschaffenszeit in Berlin. Hier lebte er von 1738 an, von 1740 bis zu seinem Weggang nach Hamburg im Jahr 1768 war er als Cembalist bei der Hofkapelle Friedrichs des Großen angestellt.
In seiner Berliner Zeit komponierte C. P. E. Bach viel, vor allem Instrumentalwerke, die im besten Sinne innovativ waren und in den Kompositionen von Zeitgenossen und Nachfolgern nachwirkten. Mit großer Sorgfalt hielt C. P. E. Bach das kompositorische Erbe seines Vaters und seines älteren Bruders Wilhelm Friedemann zusammen. 1841 erwarb die Königliche Bibliothek (heute Staatsbibliothek zu Berlin) die umfangreiche Musikalienbibliothek des Sammlers und Musikers von Georg Poelchau, in der sich auch eben jene umfangreichen Bestände der Familie Bach befanden. Diese Erwerbung war ein Jahr später Anlass für die Gründung einer Musikalischen Sammlung in der Bibliothek; heute ist die Musiksammlung der Staatsbibliothek zu Berlin eine der größten weltweit, für das mitteleuropäische Musikerbe des 18./19. Jahrhunderts ist sie die bedeutendste Sammelstätte. Das Depositum der Sing-Akademie zu Berlin, welches ebenfalls besonders reich an Bach-Autographen ist, ergänzt seit über zehn Jahren die Bibliotheksbestände aufs Beste.
Der Titel der Ausstellung zitiert C. P. E. Bachs Schul- und Lehrwerk „Über die wahre Art das Clavier zu spielen“, das 1753 in Berlin erschien und dank mehrerer Auflagen eine große Verbreitung erlangte. Mit diesem Werk – es steht im Zentrum der Ausstellung – wurde C. P. E. Bach in seiner Zeit zum berühmtesten Vertreter der Bach-Familie, er war „der Bach“. Dieses sowie alle anderen Stücke der Ausstellung stammen aus den eigenen Beständen der Bibliothek: Von der Hand Bachs sind 20 Klavierwerke, Sinfonien, Violinsonaten, Flötensonaten sowie zwei Briefe zu sehen. Die präsentierten zeitgenössischen Abschriften u. a. von Orgelwerken C. P. E. Bachs gelten als Primärquellen, da die Originale hierzu verloren sind. Aus der Portraitsammlung der Familie Bach werden 15 Werke gezeigt, des Weiteren fünf kostbare Erstdrucke seiner Werke. Interessant wird auch die Gegenüberstellung von Klavierwerken des Vaters Johann Sebastian und des Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach. Von J. S. Bach wird außerdem das Autograph „Musikalisches Opfer“ gezeigt, welches er aus Anlass seines Besuches am Hof Friedrichs des Großen komponierte.
Dokumente zur Sammlungstätigkeit Carl Philipp Emanuel Bachs runden die Ausstellung ab. Gezeigt werden ein großformatiger, in Aquarell gezeichneter Stammbaum, eine zeitgenössische Genealogie der Bach-Familie mit autographen Ergänzungen und ein eigenhändiges Klavierwerke-Verzeichnis. Sein gedrucktes Nachlassverzeichnis belegt die Sorgfalt C. P. E. Bachs, das Erbe der Bach-Familie für die Nachwelt zu erhalten. Versteigerungskataloge seines Nachlasses weisen schließlich den Weg dieser einzigartigen Sammlung in die heutige Staatsbibliothek zu Berlin.
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