Brückenschlag. Polnische Geschichte in Karten und Dokumenten
Aus der Sammlung Tomasz Niewodniczanski: „Brückenschlag. Polnische Geschichte in Karten und Dokumenten”
Der deutsch-polnische Sammler Tomasz Niewodniczanski, der u.a. eine der wertvollsten Kollektionen von Polonica besitzt, eröffnet heute in Berlin seine Ausstellungsreihe ,Imago Poloniae‘.
Vom 18. April bis zum 8. Juni 2002 macht ein Teil der Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau und Staatspräsident Aleksander Kwasniewski zunächst Station in der Staatsbibliothek zu Berlin, hier unter dem Titel „Brückenschlag. Polnische Geschichte in Karten und Dokumenten“. Von November bis Dezember 2002 wird ein Teil der Ausstellung im Königlichen Schloß Warschau, von Februar bis März nächsten Jahres die komplette Ausstellung im Nationalmuseum Krakau und von April bis Juni 2003 im Ossolinski-Nationalinstitut Breslau zu sehen sein.
Zur Eröffnung der Berliner Ausstellung sprechen neben dem Stellvertretenden Außenminister der Republik Polen, Dr. Andrzej Byrt, auch die Generalsekretärin der KulturStiftung der Länder, Prof. Dr. Karin von Welck, und der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann Grußworte. Zur Ausstellung selbst spricht Dr. Dr. h.c. Tomasz Niewodniczanski aus Bitburg, die Begrüßungsrede hält der Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, Graham Jefcoate.
Während die gesamte Ausstellung „Imago Poloniae“ ca. 2.400 Exponate umfasst, werden in der Berliner Präsentation rund 1.300 Karten und Dokumente zu sehen sein. Die Geschichte des Nachbarlandes Polen erschließt sich für die Besucher zum einen durch den kartographischen Teil mit Landkarten, Stadtplänen und Stadtansichten, zum anderen durch den historischen Teil mit Manuskripten, Kupferstichen, mittelalterlichen Königsurkunden und prachtvollen Druckschriften, zahlreichen Briefe und anderen Archivalien.
Zu den in der Ausstellung gezeigten Raritäten gehören u.a. drei Warschauer Stadtansichten von Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, der 1762 von de Tirregaille angefertigter Stadtplan von Warschau, ein Privileg von König Kasimir dem Großen, ausgestellt am 12.5.1364, dem Tag der Gründung der Krakauer Akademie (heute Jagiellonische Universität), ein von König Stanislaus Leszczynski an Prinz Louis Henri Bourbon-Condé geschriebener Brief über die Heirat seiner Tochter Maria mit dem französischen König Ludwig XV., ein von Katharina der Großen eigenhändig geschriebener Brief an den litauischen Truchsess Stanislaus Poniatowski, ein von Hauptmann Charles de Gaulle geschriebener Brief, die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Warschau für den ersten Präsidenten der Republik Polen, Ignacy Paderewski, sowie der Briefwechsel des Danziger Gauleiters Albert Forster mit Heinrich Himmler über die Behandlung der Polen in den besetzten Gebieten.
Seine mehr als zehntausend Stücke umfassende Sammlung hat der deutsch-polnische Sammler Dr. Dr. h.c. Tomasz Niewodniczanski in dreißig Jahren aufgebaut. Er stellt sie großzügig der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung, ist selbst seit Jahren als Autor wissenschaftlicher Werke tätig. Im „biographischen Kabinett” der Ausstellung wird über ihn ausführlich informiert.
Für sein besonderes Engagement um die polnische Kultur und die deutsch-polnische Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet hat er bereits zahlreiche hochrangige Auszeichnungen erhalten, unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Medaille des Polnischen Ministers für Kultur sowie ein Diplom des Außenministers der Republik Polen, beide für seine Verdienste um die polnische Kultur, schließlich das Kommandeurkreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Dr. Niewodniczanski ist Ehrensenator der Universität Karlsruhe und erhielt die Ehrendoktorwürde für Philosophie von der Universität Trier.
Daten zur Ausstellung
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Vestibül, Unter den Linden 8
10117 Berlin-Mitte
18. April bis 8. Juni 2002
Mo bis Fr 9 – 21 Uhr, Sa 9 – 17 Uhr
sonn- und feiertags geschlossen, Eintritt frei
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!