Fachsymposium zur Bach-Restaurierung in Leipzig
In der kommenden Woche treffen sich in Leipzig auf Einladung des Bach-Archivs Leipzig und der Staatsbibliothek zu Berlin 50 Fachwissenschaftler aus aller Welt zum Symposium „Restaurierung und Digitalisierung von Musik-Handschriften“. Vom 8. bis 10. Mai befassen sich die Experten aus Archiven und Bibliotheken, Universitäten, Antiquariaten und Instituten in Tokio, Washington D.C., Cambridge/USA, London, Göttingen, Bonn, Berlin und Leipzig u.a. mit dem Verlauf der in diesem Jahr zu Ende gehenden Restaurierung der Autographe von Johann Sebastian Bach. Die Restaurierung der Berliner Bach-Sammlung ist sowohl von der Bedeutung als auch vom Umfang her bislang einzigartig in der Welt.
80% aller Autographe von Johann Sebastian Bach sind im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin. Von den rund 6.000 Blättern der Sammlung waren 3.000 schwer bis mittelschwer geschädigt. Bach verwendete bei der Niederschrift seiner Kompositionen eine Eisengallustinte, die im Lauf der Jahre auf dem Papier den so genannten Tintenfraß verursachte. Die Hälfte der Bach-Autographe in der Staatsbibliothek waren davon betroffen. Das in jahrelanger Forschungsarbeit entwickelte Papierspaltverfahren zur chemischen und physikalischen Stabilisierung der Notenblätter wurde seit dem Jahr 2000 angewendet, um die bedeutenden Werke der Weltkultur – darunter die H-Moll-Messe, die Matthäuspassion, das Weihnachtsoratorium und zahlreiche Kantaten – für lange Zeit zu erhalten und zu sichern.
In den vergangenen drei Jahren haben es die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. im Rahmen ihrer breit angelegten Kampagne KulturGut Bewahren – BachPatronat vermocht, rund 1,5 Mio Euro zur Restaurierung der originalen Musikautographen Johann Sebastian Bachs einzuwerben. Zahlreiche Spender – Firmen, Stiftungen, Privatpersonen, Vereine aus dem In- und Ausland – unterstützten die Restaurierung mit kleinen und großen Summen, darunter Montblanc International, die Herrmann-Reemtsma-Stiftung, die BASF AG, Mitglieder des Junior Philharmonic Orchestra Japan, der Unternehmer Prof. Dr. Werner Otto, IBM, die Otto-Leibinger-Stiftung, die Stiftung Preußische Seehandlung, die Internationale Bach-Akademie Stuttgart, die Barock-Solisten Berlin, die HewlettPackard Stiftung, der Freundeskreis des Künstlers Konrad Beikircher aus Köln/Bonn.
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!