Besuch des Großherzog von Luxemburg in der Staatsbibliothek zu Berlin
Im Rahmen seines Deutschlandbesuchs kam S. K. H. der Großherzog von Luxemburg am 23. April in die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Er wurde von Kulturstaatsminister Bernd Neumann und von der Kulturministerin des Großherzogtums Luxemburg, Octavie Modert, empfangen.
Die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, präsentierte dem Großherzog und einem kleinen Kreis von Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft 15 handgezeichnete, unikale Pläne aus einer der größten und bedeutendsten kartographischen Sammlungen Europas. Alle ausgestellten Pläne aus dem 17. bis 19. Jahrhundert befassen sich mit der einstigen Festung Luxemburg. Von der Festung existieren heute kaum noch bauliche Überreste, umso bedeutender sind die überlieferten Karten und Pläne für die Rekonstruktion luxemburgischer Geschichte. Die Pläne sind teils äußerst detailreich gezeichnet und brillant koloriert. Der auffälligste ist der Plan de Luxembourg de ses souterreins, communications, rameaux de mines et fougasses aus dem Jahr 1797: Er besteht aus acht Blättern mit einer Gesamtgröße von 2,66 x 2,25 Metern.
Zuvor unterzeichneten der Direktor des Musée national d’histoire et d’art Luxembourg (Nationalmuseum für Geschichte und Kunst Luxemburg) Michel Polfer, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, und Barbara Schneider-Kempf eine Kooperationsvereinbarung. Diese schreibt konkrete Schritte für die wissenschaftliche Auswertung und gegenseitige Nutzbarmachung kartographischer Bestände mit Bezug zur einstigen Festung Luxemburg fest. Teil der Vereinbarung ist, dass die Staatsbibliothek zu Berlin von ihren insgesamt 155 Karten und Plänen zur Geschichte der Festung Luxemburg hochwertige digitale Kopien bereitstellt.
S. K. H. dem Großherzog wurden neben ersten digitalen Kopien von den Festungsplänen auch ein Faksimile des als ‚Mercatoratlas’ in die Geschichte eingegangenen Kartenwerks des vor 500 Jahren geborenen Kosmographen, Kartographen und Philosophen Gerhard Mercator überreicht. Auf dessen neuartiger Projektionstechnik beruhte die Entwicklung von Seekarten, nach denen endlich navigiert und so die Seewege erforscht werden konnten.
Die Unterzeichnung der Vereinbarungen und die Präsentation der Karten finden in dem nach Plänen von HG Merz neu errichteten, künftigen Rara-Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin im Haus Unter den Linden statt. Dieser Lesesaal grenzt an den künftigen, ebenfalls neu errichteten Allgemeinen Lesesaal, der als Glaskubus ausgeführt ist. Die Kosten für die Errichtung dieser und weiterer Neubauten sowie für die Generalsanierung des umgebenden Altbaus des Hauses Unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin trägt der Bund.
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