Persische Miniatur in Florenz
Im Palazzo Pitti in Florenz läuft bis Ende Juni die Ausstellung Pregio e bellezza, für die aus unserer Sammlung von orientalischen Handschriften eine persische Miniatur ausgeliehen wurde. Die Ausstellung ist dem Schmuck der Familie Medici gewidmet.
Die Miniatur entstand um das Jahr 1400 in Herat (Afghanistan) als zeichnerische Kopie einer unter dem Namen „Tazza Farnese“ bekannten Quartz-Schale mit dem Abbild des Dionysos und anderer Gottheiten. Die Schale, die heute dem archäologischen Museum in Neapel gehört, wurde etwa 180 v.C. in Alexandria angefertigt. Die Geschichte der Besitzer dieser berühmten Schale ist eigentlich gut dokumentiert: Über Papst Sixtus IV. und Lorenzo di Medici gelangte Sie in den Palazzo Farnese und schließlich nach Neapel. Doch auf welchem Weg die Schale nach Zentralasien und wieder zurück nach Europa kam, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Wurde sie Timur dem Eroberer als Geschenk überreicht?
Die Zeichnung kam über Istanbul nach Berlin. Dort erwarb Sie der preußische Konsul Heinrich Friedrich von Diez aus der herrschaftlichen Sammlung des Topkapi während seines Aufenthaltes dort von 1784-1791. Sie ist Teil eines ca. 500 Miniaturen und Zeichnungen umfassenden Albums, das zu den künstlerisch herausragenden Objekten der Sammlung orientalischer Handschriften an der Staatsbibliothek gehört.
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