Schätze der Bibliothek in 1 Stunde kennen lernen
Derzeit zeigt die Staatsbibliothek zu Berlin in ihrem Lesesaal Potsdamer Straße auf 24 Großbannern Fotoporträts von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft.
Jeder Porträtierte ist zusammen mit einem Stück aus den überaus wertvollen und berühmten Sammlungen der Staatsbibliothek abgebildet, so Liz Mohn mit der Originalpartitur von Mozarts „Die Zauberflöte“, Joachim Gauck mit „Das Lied der Deutschen“, Richard von Weizsäcker mit dem ersten deutschen Schachbuch, Nobelpreisträgerin Herta Müller mit Kleists „Der zerbrochene Krug“, Günter Jauch mit der 68 Bände umfassenden wichtigsten deutschsprachigen Enzyklopädie des 18. Jh., Bernd Neumann mit dem Autograph der Neunten Sinfonie van Beethovens.
Sechs der Pretiosen, die in den von der Fotografin Bettina Flitner gefertigten Zyklus „Die Staatsbibliothek und Ich“ aufgenommen sind, werden in der Veranstaltungsreihe an den kommenden Donnerstagen dem interessierten Publikum vorgestellt – wozu wir hiermit einladen:
jeweils donnerstags von 14 – 15 Uhr
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Ausstellungsraum
freier Eintritt
10. November:
Das knapp 1000 Jahre alte Astrolabium im Besitz der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin wurde in Toledo aus Messing gefertigt. Astrolabien dienten u.a. zur Zeit- und Entfernungsermittlung, zur Ortsbestimmung in der Seefahrt, zur Erstellung von Geburtshoroskopen und Prognosen am Sterbebett.
Christoph Rauch, Leiter der Orientabteilung
17. November:
Sein Gedicht "Wer bin ich?“ verfasste der Theologe Dietrich Bonhoeffer, der noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges hingerichtet wurde, im Juli 1944 während seiner Haft in Tegel. Die Staatsbibliothek besitzt den Nachlass Bonhoeffers.
Dr. Jutta Weber, stellvertretende Leiterin der Handschriftenabteilung
24. November:
Unter den 560 Globen der Bibliothek befinden sich nur wenige Paare von Erd- und Himmelsgloben, wie sie für die Zeit vor 1800 typisch waren. Vorgestellt wird das Doppelmayr-Globenpaar mit interessanten Funktionen.
Dr. Markus Heinz, stellvertretender Leiter der Kartenabteilung
1. Dezember:
Das letzte Flugblatt der Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Münchner Geschwister Scholl wurde in England als Teil der englischen Flugblattpropaganda nachgedruckt und im Juli 1943 millionenfach über Deutschland abgeworfen. Eines dieser Exemplare gehört heute zu der umfassenden Flugblattsammlung der Bibliothek.
Dr. Christiane Caemmerer, Leiterin des Referats Einblattmaterialien in der Handschriftenabteilung
8. Dezember:
Die schwedische Erstausgabe „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren erschien 1945 in Stockholm, 1949 erschien die erste Übersetzung in Deutschland. Die Illustrationen zur deutschen Erstausgabe, die bis heute das Bild der Hauptfigur hierzulande prägen, stammen von Walter Scharnweber.
Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung
15. Dezember:
Der älteste erhaltene Druck der Welt stammt aus Japan. Das Hyakumanto Darani – ein buddhistischer Zauberspruch – wurde zwischen 764 und 770 n.Chr. hergestellt. Das Papierröllchen zeigt einen Sanskrittext in chinesischer Transkription. Aufbewahrt wird dieses wertvolle Stück in einer Miniaturpagode aus Zypressenholz.
Christian Dunkel, Fachreferent für Japan in der Ostasienabteilung
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