Neues Outfit für die Digitalisierten Sammlungen

Pünktlich zu Ostern bekommen die Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek ein neues Outfit! Eines unserer meistgenutzten Angebote mit über einer halben Millionen jährlich Nutzenden und 208.652 gescannten Sammlungsgegenständen ist seit heute nicht nur übersichtlicher aufgebaut, sondern auch einladender gestaltet.

Wer bisher die “Classic-Version” der Digitalisierten Sammlungen genutzt hat, kapitulierte auf der Startseite ab und an vor der Vielzahl der anwählbaren Fachbereiche und Materialarten. Denn was für die gezielte Suche hilfreich ist, wirkt nicht immer gleichermaßen intuitiv. Das ändert sich jetzt!

Die alte Startseite der Digitalisierten Sammlungen (links) und die neue Ansicht im ansprechenden und intuitiven Kachel-Design (rechts).

Die neue Startseite bietet neben einem zentralen Suchschlitz nun einen visuell ansprechenden Einstieg in die digitalisierten Sammlungen der Stabi. Sieben immer wieder neu kuratierte Kacheln laden Sie zum Stöbern in Sammlungsbereichen ein, die von den Spezialist:innen der Stabi zusammengestellt werden. Die bisherige, von Wissenschaftler:innen weltweit geschätzte Browsing-Möglichkeiten durch Fachgruppen und Materialarten ist dabei nur einen zusätzlichen Klick weit entfernt. Ab sofort können Sie also ganz leicht – egal ob als Bibliotheksprofi oder Laie – sowohl gezielt suchen als auch kreativ stöbern.

Falls Sie beim Stöbern fündig werden, können Sie mit den Digitalisaten übrigens gern weiterarbeiten. Die Staatsbibliothek verfolgt eine Open Data Policy, d.h. in den Digitalisierten Sammlungen finden Sie gemeinfreies Material. Literatur, die vor 1920 erschienen ist, erhält von uns eine Public-Domain-Mark-1.0-Lizenz, die Ihnen erlaubt, die Scans für Ihre Vorhaben beliebig zu verwenden. Freier geht es nicht! Genauere Details finden Sie in den (kurzen!) Nutzungsbedingungen.

Die Digitalisate können problemlos und in bester Qualität direkt aus den Digitalisierten Sammlungen zur weiteren Verwendung exportiert werden.

Dabei “verstecken” wir keinen einzigen Pixel – sondern bieten unsere original Scanauflösung. Für jedes Werk, mit minimalen Optimierungen und nur sehr maßvoller Kompression (visually lossless). Für noch mehr Komfort gibt es den weltweit flexibelsten PDF-Download einer digitalisierten Sammlung: das ganze Werk oder beliebige Teile davon können in einer frei wählbaren Auflösung “auf Zuruf” generiert werden. Keine Warteschlange, keine zusätzlichen Kosten, keine Wasserzeichen. Wer mit großen Datensets arbeiten möchte, kann außerdem nach wie vor die bereits aus der Vorgängerversion bekannten Datenschnittstellen OAI-PMH und IIIF nutzen.

Einfachere Übersicht: In der Thumbnail-Ansicht werden Bücher und mehrseitige Werke auch ohne aktives Durchblättern anschaulich und auf einen Blick präsentiert.

Im Zuge des “Facelift” haben wir auch unter der Haube optimiert: Die Generierung von kleinen Vorschaubildern (Thumbnails) wurde um den Faktor 30 beschleunigt und erfolgt nun ohne jede Zeitverzögerung. Die kleinen Bilder sind natürlich nicht zum Lesen geeignet, aber auch nicht nur Schmuckwerk in der Trefferliste: unser “Blick über das Buch” löst das konkrete Problem, dass ein reines Blättern durch ein Werk am Bildschirm viel länger dauert als an einem echten Buch. Über den “Thumbnailteppich” drehen wir das um: viel schneller als bisher ist eine effiziente Orientierung auch in komplexen Werken wie Humbolds Tagebüchern möglich.

Fachübergreifende Kompetenz: Die Kolleg:innen der Stabi arbeiten gemeinsam daran, die Kachelübersicht immer aufs Neue aktuell und wissenswert zu gestalten.

Neue Wege gehen wir auch in der Art und Weise, wie unsere neuen Kacheln entstehen. Ganz ähnlich wie in diesem Blognetzwerk vertrauen wir auf die dezentralen Kompetenzen unserer Kolleginnen und Kollegen im Haus. In unserem neuen (open source) Social Intranet werden vage Ideen und erste konkrete Vorschläge vorgestellt und diskutiert. Ohne Medienbruch werden diese Beiträge nun immer weiter verfeinert und schließlich direkt über die offene Programmierschnittstelle (API) des Discourse-Systems abgefragt und umgehend in Kacheln mit hinterlegter Beschreibung und Trefferliste verwandelt. Durch dieses dynamische Verfahren werden unsere Digitalisierten Sammlungen endlich “kampagnenfähig”: zu Jahrestagen oder neuen Ausstellungen in unserem Stabi Kulturwerk erstellen wir gemeinsam “auf Zuruf” passende Kacheln.

Übersicht der neuen Startseite der Digitalisierten Sammlungen

Auf der Startseite sind dann die ersten beiden Reihen redaktionell handverlesen, die dritte hingegen wird bei jedem Aufruf der Seite neu ausgewürfelt: so kann man immer wieder etwas Neues entdecken. In einem kurzen Teaser-Film zeigen wir einige der neuen Funktionen.

Besuchen Sie nun die neuen Digitalisierten Sammlungen:

Wie gefällt Ihnen die neue Startseite? Was ist besonders gut und wo hapert es noch? Fehlt Ihnen etwas? Können wir noch optimieren? Wir freuen uns auf Ihr Feedback hier im Blog!

12 Kommentare
          • Avatar
            Homeoffice sagte:

            Man soll ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen …
            Mein Maßstab, daran ich die Funktionalität der diversen Angebote digitalisierter Sammlungen messe, ist https://anno.onb.ac.at/, das Zeitungsportal der Österreichischen Nationalbibliothek, das wohl bald die Grenze von 30 Millionen Zeitungsseiten online überschreiten wird und sich vor allem auch durch leichte und funktionale Bedienbarkeit auszeichnet.
            Das Outfit der Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek ist – gar keine Frage – weitaus ansprechender, aber mir ist sogleich ein Bedienelement aufgefallen, das ich als unausgereift empfinde.
            Wenn sich der Mauszeiger über einem neu aufgerufenen Digitalisat befindet und ich das Mausrad bewege, wird das Digitalisat je nachdem größer oder kleiner – das ist in Ordnung. Was freilich stört, ist, daß die Ausgangsposition des Digitalisats sich so nicht wieder herstellen läßt, denn es wandert in der Darstellung nach unten. Da muß man dann nachjustieren, was doch ein wenig stört.
            Das nur als erster spontener Eindruck.

  1. Avatar
    Andreas Volkart sagte:

    Die Seitensteuerung der Buchseite ist unpraktisch und aus meiner Sicht nicht zu gebrauchen. Ich kann das Buch nicht optimal zoomen und blättern. Besser, die Entwickler sollten sich am Beispiel des Internet-Archives und seinem Design orientieren. In der jetzigen Form ist es unbrauchbar.

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    • Ralf Stockmann
      Ralf Stockmann sagte:

      Vielen Dank für die – kritische – Rückmeldung. „Unbrauchbar“ ist ein recht harsches Urteil. Wir bieten ja ganz verschiedene Zugänge an, um innerhalb eines Bandes zu navigieren:
      – Das normale Blätter-Element oben in der Werkzeugleiste
      – Die großen „Seite vor/zurück“ Buttons links und rechts neben dem Digitalisat
      – Das Inhaltsverzeichnis um gezielt Kapitel anspringen zu können
      – Die Korrespondenz von aufgedruckter und gescannter Seite, um schnell „ich will zu Seite 200“ umsetzen zu können
      – Die Thumbnailansicht, um sich einen schnellen Überblick über das gesamt Werk zu verschaffen, löst Probleme wie „irgendwo im letzten Drittel war diese Tabelle…“

      Ferner bieten wir für jedes Digitalisat auch den DFG-Viewer und einen iiif-Mirador-Viewer an, die nochmal andere Bedienkonzepte bieten (Vergleich mehrerer Seiten etc.)

      Mein Verständnis wäre, das hier für jeden Anwendungsfall etwas angeboten wird? Wenn es gar nicht passt, gibt es immer noch den (sehr flexiblen) PDF-Download, um das Dokument lokal lesen zu können.

      Was genau ist also bei dieser Fülle von Angeboten zur Navigation „unbrauchbar“?

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  2. Avatar
    Sybille von Rüden sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    der Zugriff auf die Digitalisate ist bereits seit vergangener Woche extrem gestört: Jede aufgerufene Seite bleibt schwarz, öffnet sich gar nicht oder erst nach sehr langer Zeit.
    Generell zum Viewer möchte ich die Rückmeldung geben, dass er schwerfällig reagiert und vor allem die Doppelbildanzeige nicht zuverlässig funktioniert.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sybille v. Rüden

    Antworten
    • Ralf Stockmann
      Ralf Stockmann sagte:

      Wir hatten die letzten Tage in der Tat ein Problem mit unserem Cache-Speicher. Aus noch zu analysierenden Gründen wurden die lezten Tage erheblich mehr Bilder abgefragt als üblich, so dass die Cache-Platte vollgelaufen ist.
      Das Problem ist behoben und ein besserer Frühwarnmodus implementiert.

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