Klimaprobleme im Haus Unter den Linden: Ein FAQ

Derzeit sorgen die Klimaprobleme insbesondere im Allgemeinen Lesesaal in unserem Haus Unter den Linden bei vielen Nutzenden für Unmut. Wir kümmern uns mit Dringlichkeit um die Behebung der Störung sowie um eine Verbesserung der Umstände in unseren Bibliotheksräumen. Um Sie auf dem Laufenden zu halten und das Problem genauer zu erklären, haben wir mit unserer Haustechnik gesprochen und ein FAQ zusammengestellt.

Update, 16. April 2024

Bei unserem letzten Update schien der Abschluss der Arbeiten an der Klimatechnik greifbar und tatsächlich wurde die Programmierung der Kälteanlagen am 27. Oktober 2023 abgeschlossen. Am 1. November 2023 sollten zwei weitere Kälteanlagen den Betrieb aufnehmen, aber diese Inbetriebnahme ist fehlgeschlagen, da der Volumenstrom aus dem Bestandsnetz nicht ausreichend war.

Um zu erkennen, wieso der Volumenstrom nicht ausreicht, wurde die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems und der Pumpen berechnet. Daraus ergaben sich keine Hinweise, dass die bereits verbauten Komponenten Leistungsdefizite aufweisen, d.h. die Fehlersuche musste fortgeführt werden. Diverse Firmen und Fachplaner haben dafür an der Analyse des Bestandsnetzes gearbeitet und als mögliche Schwachstelle die Schmutzfänge in der unteren Strangebene identifiziert. Diese sind an so zentraler Stelle verbaut, dass eine regelmäßige Prüfung nur dann möglich ist, wenn die Gesamtanlage außer Betrieb genommen wird. Vor diesem Hintergrund haben die Beteiligten ein Umbaukonzept für die Schmutzfänge erarbeitet, so dass diese zukünftig dezentral angeordnet werden. Wasserproben aus der untersten Netzebene ergaben in der Folge zusätzlich, dass diese Rohre im Keller des Gebäudes verunreinigt sind und sich eine Sedimentschicht abgelagert hat. Diese Schicht ist es auch, die den Volumenstrom erheblich reduziert.

Momentan stehen wir vor einer grundlegenden Herausforderung innerhalb der Betriebsorganisation: Um weitere Kälteanlagen auf dem Dach in Betrieb nehmen zu können, muss die bisher betriebene Kälteanlage abgeschaltet werden. Diese kühlt allerdings auch die Serverräume unserer IT-Abteilung, von der nicht nur alle Online-Dienste der Staatsbibliothek inkl. StabiKat, Website, E-Mail, Telefone etc. abhängen, sondern auch Teile der IT-Services der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu denen auch die Staatlichen Museen mit z.B. der Gemäldegalerie und dem Neuen Museum gehören. Diese Abschaltung wird einige Tage dauern, während derer mindestens die Staatsbibliothek Unter den Linden geschlossen sein und keine digitale Erreichbarkeit bestehen wird.

Dieses Vorhaben war bereits vom 5.-8. April eingeplant, musste aber wegen eines nicht rechtzeitig gelieferten Bauteils bei einer der beteiligten Firmen abgesagt werden. Sobald das Bauteil vor Ort ist, werden alle Beteiligten kurzfristig ein neues Zeitfenster planen. Innerhalb von vier Tagen werden dann drei Vorhaben in die Tat umgesetzt: 1. Umbau der Schmutzfänger, um in Zukunft eine leichtere Wartung bei geringeren Beeinträchtigungen zu ermöglichen. 2. Spülung der besonders stark verschmutzten Rohrbereiche, um den Volumenstrom zu erhöhen. 3. Vorbereitung der Inbetriebnahme in der darauffolgenden Woche.

Die Techniker:innen hoffen, dass im Anschluss mindestens zwei von vier Kälteanlagen verlässlich funktionieren, so dass die Arbeitsbedingungen im Lesesaal während des Sommers angenehmer werden. Diese Zeit werden wir nutzen, um die große Abhängigkeit zwischen Klimatechnik und IT-Technik zu reduzieren, so dass in der kalten Jahreszeit eine umfassende Reinigung der Rohranlage bei möglichst geringer Beeinträchtigung für den Benutzungsbetrieb erfolgen kann.

Auch Stabi-intern ist die lang andauernde und offenbar hochkomplexe Reparatur manchmal schwer nachvollziehbar. Aber wir wissen, dass alle beteiligten Institutionen, Firmen und vor allem Menschen mit großem Einsatz an der Reparatur arbeiten. Das Alter des Gebäudes Unter den Linden sorgt immer wieder für Überraschungen, weshalb sich auch die Sanierung über einen langen Zeitraum gezogen hat. Das führte zu unvorhergesehenen Planungsänderungen, deren Folgen wir z.T. erst jetzt nach einigen Betriebsjahren erkennen können.

Es tut uns leid, dass die Arbeitsbedingungen am Standort Unter den Linden noch immer schlecht sind. Wir versprechen aber: Das ist kein Ausdruck von Desinteresse an den alltäglichen Arbeitsbedingungen in unseren Lesesälen, sondern zeigt das Ausmaß der technischen Herausforderungen, die aus einem hochkomplexen Bestandsgebäude resultieren. Bitte haben Sie noch weiter Geduld, denn die kontinuierlichen Bemühungen der vielen beteiligten Hände lassen uns nach wie vor hoffen: Die Situation wird besser werden.

Update, 27. Oktober 2023

In Zusammenarbeit mit unserer IT-Abteilung erfolgt derzeit die Programmierung der Kältenanlagen. Diese wird voraussichtlich am 3. November abgeschlossen sein. Damit wären alle notwendigen Arbeiten an drei der vier Kälteanlagen auf dem Dach abgeschlossen und diese sind betriebsbereit. Die Arbeiten an der letzten Anlage werden nach dem 14-tägigen Testbetrieb abgeschlossen.

Update, 6. Oktober 2023

Bei der Reparatur unserer Klimaanlagen gibt es weitere Fortschritte: Erfreulicherweise sind mittlerweile zwei der neuen Anlagen inklusive der Netzwerkanbindung fertiggestellt. Für die bereits im letzten Update angekündigte geregelte Inbetriebnahme über die Gebäudeleittechnik stehen nun umfangreiche Programmierungsarbeiten an der Software an. Damit diese Umprogrammierung in KW 42 reibungslos klappt, stimmen sich aktuell externe Firmen, die IT-Abteilung der Stabi und die Kollegen der Haustechnik eng ab und planen den äußerst komplexen Eingriff gründlich vor.

Nach Abschluss der Programmierung stehen dem Haus Unter den Linden dann zwei Kälteanlagen in geregeltem Betrieb zur Verfügung. Damit verdoppelt sich die Kühlleistung und wir rechnen mit deutlich spürbaren Verbesserungen. Sobald diese beiden Klimaanlagen 14 Tage störungsfrei gearbeitet haben, werden die Restarbeiten an den weiteren zwei Anlagen abgeschlossen – das sollte auf die Klimasituation in den Lesesälen aber keine Auswirkungen mehr haben.

 

Update, 8. September 2023

News vom BBR: Die Reparatur der Klimatechnik schreitet nach Verzögerungen aufgrund defekter Bauteile weiter voran. Auf einem von zwei klimatechnisch relevanten Bauteilen des Hauses sind die Arbeiten an der Verrohrung, die Verkabelung und der Einbau der Peripherie weitestgehend abgeschlossen. In dieser Woche werden neue Steuerschränke für die Fühler montiert. Ein Test der Fühler und Peripherie ist für die Kalenderwoche 37 vorgesehen, dann kann die Steuerung auf die Haustechnik aufgeschaltet werden. Die finale Inbetriebnahme der beiden Kälteanlagen ist für die Kalenderwoche 38 geplant. Sobald ein ein- bis zweiwöchiger Testlauf die Funktionalität dieser Anlagen bestätigt hat, rücken im Anschluss die Restarbeiten an den weiteren klimatechnischen Anlagen eines anderen Bauteils ins Zentrum der Arbeit.

Update, 21. August 2023

Die für den Monat Juli geplante vollständige Inbetriebnahme der klimatechnischen Systeme konnte laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) leider nicht umgesetzt werden. Wegen Terminschwierigkeiten mit externen Firmen hätte die Inbetriebnahme nach wie vor (siehe letztes Update) die Abschaltung der Kältezufuhr für 6 bis 48 Stunden erforderlich gemacht. Ohne Kältezufuhr wäre das Risiko verhältnismäßig hoch, dass die IT der gesamten Stiftung Preußischer Kulturbesitz ausfallen könnte, zu der neben der Staatsbibliothek u.a. auch die Staatlichen Museen zu Berlin gehören. Konkret würde das bedeuten, dass E-Mail-Server und Telefondienste weitreichend ausfallen würden, Websites nicht aufzurufen wären und der Ticketverkauf in den Museen während der touristischen Hochsaison ausfallen würde. Aus diesem Grund wurde die risikobehaftete Option verworfen. Das BBR rechnet nun mit einer deutlichen Besserung der klimatischen Situation bis zur zweiten Septemberwoche. Wir halten Sie auf dem Laufenden und bitten – schweren Herzens – weiterhin um Ihre Geduld.

Update, 5. Juli 2023

Die Reparatur der Klimaanlage im Haus Unter den Linden schreitet weiter voran. Mittlerweile hat ein Kran zwei Kälteanlagen auf das Dach der Staatsbibliothek gehoben, so dass nun alle Kälteanlagen des Hauses ausgetauscht wurden. Aktuell werden die beiden neuen Anlagen an das Leitungsnetz angeschlossen und die für eine optimale Ansteuerung notwendigen Einstellungen in der Elektronik vorgenommen.

Serverräume, Tresormagazine und das Stabi Kulturwerk werden momentan stabil von einer der bereits ausgetauschten Kälteanlagen gekühlt. Diese läuft mit ca. 25% Last in einem Interimsbetrieb, weil die vollständige Inbetriebnahme ein als Backup wirkendes Zweitsystem erfordert. Ansonsten bestünde wegen der sommerlichen Temperaturen die Gefahr eines umfassenden IT-Ausfalls, der sämtliche Systeme von Literaturrecherche bis E-Mails der Stabi-Mitarbeitenden betreffen würde. Um den Interimsbetrieb zu ermöglichen, prüft das technische Stabi-Personal die Anlagen auf den Dächern permanent: In einem eng getakteten Rhythmus überwachen, reinigen, entstören und justieren sie die Anlagen nach – Aufgaben, die in naher Zukunft ein automatischer Kältemanager koordiniert, so dass Last und Volumenstrom gemäß den anlagentechnischen Anforderungen bereichsweise gesteuert werden können.

Schritt für Schritt werden nun die neu auf das Dach gehobenen Anlagen voll in das System integriert. Voraussetzung für die vollständige Integration ist außerdem die Erneuerung der Gebäudeleittechnik in diesem Bereich, damit die Maschinen wieder regelbar betrieben und alle klimatisierten Bereiche versorgt werden können. Diese Arbeiten werden parallel mit dem Umbau der Kälteanlagen ausgeführt. Zusätzlich werden die Elektroleitungen zu den Maschinen erneuert, da diese leistungsfähiger sind als die vorherigen. Sobald diese Vorgänge abgeschlossen sind, können die Anlagen die kritischen Bereiche so stabil kühlen, dass die aktuell kühlenden Anlagen vollumfänglich in Betrieb genommen werden können. In Abstimmung mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hoffen wir auf eine möglichst vollständig funktionierende Klimatechnik ab Ende Juli. Alle Beteiligten arbeiten weiterhin auf Hochtouren. Die weitere Wartezeit tut uns sehr leid – wir sehen nun aber ein Licht am Ende des Tunnels und bitten um Ihr Verständnis!

Übrigens: Wir prüfen in regelmäßigen Abständen die CO2-Werte in den Lesesälen. Diese liegen stets im Normbereich und die gesetzliche Vorgabe einer Zuführung von 30% Außenluft wird stabil erfüllt. Das Gefühl von stickiger Luft resultiert also aus der fehlenden Zugluft und den hohen Temperaturen.

 

Update, 26. Mai 2023

Im Zuge der Reparatur der Kälteerzeuger Unter den Linden gibt es weitere Fortschritte. Derzeit stehen zwei Vorgänge im Zentrum der Arbeiten, die für die Funktionstüchtigkeit der Anlage wichtig sind:

  • Anschluss der Kälteerzeuger und Einbindung in die peripheren Systeme,
  • elektronische Führung der Prozesse über die gebäudetechnischen Schnittstellen.

Beide Projekte laufen gegenwärtig parallel. Sobald die elektronischen Steuerungselemente ausgetauscht sind, kann demnächst wieder kalte eigenerzeugte Luft im Haus verteilt werden. Die aktuell in den Geräten befindlichen Bauteile sind seit 20 Jahren in der Stabi in Betrieb gewesen und werden deshalb – wie regulär geplant – ausgetauscht. Für die Reparatur der Kälteanlagen wurden in den vergangenen Wochen fehlende Bauteile beschafft und vor Ort eingebaut. An den Einbau der Steuerungsbausteine schließt dann die Inbetriebnahme der nun ausgetauschten Kälteerzeuger an, bei der die einzelnen elektronischen Komponenten auf einander abgestimmt werden. Dieser Prozess ist bei vier großen Anlagen, wie sie in unserem Haus Unter den Linden zu finden sind, aufwendig hinsichtlich Parametrisierung und Einbindung. Entsprechend sind die technischen Kollegen der Staatsbibliothek auf die Mitarbeit mehrerer Fachfirmen angewiesen. Die nötige detaillierte Terminplanung wird aktuell erstellt.

 

Warum heizt sich der Lesesaal so sehr auf?

Über dem großen Allgemeinen Lesesaal befindet sich ein Glaskubus, der dafür verantwortlich ist, dass der Raum sich bereits bei niedrigen Außentemperaturen aufheizt. Zusätzlich strahlt jeder Mensch permanent circa 80 Watt Wärme ab. Ein ebenfalls nicht unwesentlicher Faktor ist die notwendige Beleuchtung und deren Wärme-Abstrahlungsverhalten. Ein vollbesetzter Lesesaal wird daher schnell sehr warm. Die erwärmte Luft steigt auf, wenn sich aber viel warme Luft im Raum gesammelt hat, drückt diese nach unten. Das merken Sie aktuell deutlich, wenn Sie die Freitreppe Richtung Lesesaal nach oben gehen. Momentan erreichen wir keine ausreichende Kälteversorgung, um die entsprechenden Luftmengen zu kühlen.

Wie funktioniert das Klimasystem im Haus Unter den Linden und was ist aktuell das Problem?

Die Lüftung für die Lesesäle ist Teil eines komplexen Klimasystems. Vier Anlagen saugen Luft an und leiten diese an einer Kälteanlage vorbei, die die Luft abkühlt. Die abgekühlte Luft wird durch ein Gebläse in allen klimatisierten Bereichen der Staatsbibliothek verteilt. Neben den öffentlichen Bereichen, die den Nutzenden zur Verfügung stehen, müssen unsere Tresormagazine, das Kulturwerk und die IT gekühlt werden. Bereiche also, in denen wertvolles und einzigartiges Kulturgut aufbewahrt wird und von der die IT-Infrastruktur für Recherchen, Bestellungen aus dem Magazin, WLAN, E-Mail etc. abhängt. Insgesamt umfasst die zu kühlende Fläche ca. 55.000 qm. Aktuell ist nur eine von vier Kälteverbundanlagen der Stabi funktionstüchtig, es ist also nur 25% der Gesamtleistung stabil vorhanden. Damit können nicht alle Bereiche des Hauses ausreichend gekühlt werden.

Warum werden keine Fenster zum Lüften geöffnet?

Die Fenster, die im Allgemeinen Lesesaal zu sehen sind, sind keine regulären Lüftungsfenster sondern sogenannte Rauch-Wärme-Abzüge, die nicht einfach geöffnet werden können, da sonst ein Alarm ausgelöst wird, der nicht nur die Stabi, sondern auch die Feuerwehr erreicht und einen Einsatz auslöst. Zudem funktioniert die Öffnung über Motoren, die nicht auf eine regelmäßige Nutzung der Fenster zur Lüftung ausgelegt sind, sondern nur für den Brandfall.
Unsere Haustechnik prüft gegenwärtig, ob hier trotzdem Abhilfe geschaffen werden kann.

Warum ist die Reparatur so schwierig?

Bei der Klimaanlage handelt es sich um eine Kälteverbundanlage mit 4 x 400 kW mit rücklaufgesteuerter Regelung und Pufferung als Komplexmaßnahme. Das System erstreckt sich vom Dach der Stabi bis zu den unteren Büchergeschossen sowie den verschiedenen Lesesälen. Diese Kälteanlage wird über die Gebäudeleittechnik geführt und mit diversen Lüftungsanlagen und Kreisläufen vorkonfektioniert gespeist, weiterkonfektioniert (also zum Beispiel befeuchtet und entfeuchtet) und in die öffentlichen Bereiche eingeblasen. Um diese Abläufe zu regulieren, müssen eine Vielzahl von Regelungsmechanismen angesteuert werden. Dies geschieht über Datenpunkte an Informationsschwerpunkten, geleitet durch eine Vielzahl von Wandler, Kopplern, Regelventilen, Klappen und nicht zuletzt über das Datennetzwerk. Damit die Anlage störungsfrei funktioniert, muss also ein großes Netz von Rohren, Reglern, Ventilen und vor allem auch IT-Technik einwandfrei zusammenspielen.

Bei den zuständigen Baufirmen kam es Ende des vergangenen Jahres zu Ausfällen und dementsprechend zu Verzögerungen in der Umsetzung. Zudem sind viele der nötigen Bauteile keine Lagerware, sondern müssen speziell für die Stabi produziert und teils vor Ort an die Gegebenheiten angepasst werden, was in einigen Fällen nur bei konstanten Außentemperaturen möglich ist.

Wer ist an der Reparatur beteiligt?

An der Reparatur der Klimaanlage ist nicht nur die Staatsbibliothek beteiligt, sondern auch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung und zwei externe Baufirmen. Jede zusätzliche und ungeplante Reparatur geht immer auch mit bürokratischen Anforderungen einher, die von mehreren Stellen bearbeitet werden müssen. Wir können aber versichern, dass alle Stellen sehr gut zusammenarbeiten und die Probleme mit höchster Priorität bearbeiten.

Wieso kann kein konkretes Reparaturdatum genannt werden?

Wir können leider aufgrund der Komplexität der Anlage, für deren ganzheitliche Reparatur mehrere Schritte notwendig sind, kein konkretes Reparaturdatum nennen. Der Einsatz externer Firmen ist für uns nur begrenzt zu beeinflussen und die Fehlersuche gestaltet sich bei einer Gesamtanlage und Einzelkomponenten dieser Größe äußerst zeitaufwendig. Es müssen nicht nur Rohre oder Ventile kontrolliert werden, sondern auch technische Bauteile, die schwer zugänglich sind. Um diese Bereiche zu erreichen, muss das Klimasystem stellenweise auseinandergebaut werden. Werden dabei Defekte gefunden, gestaltet sich die Lieferung dieser speziellen Teile nicht immer einfach und Lieferungen können aufgrund von Verzögerungen auf Seiten der Lieferanten nicht immer genau kalkuliert werden. Ebenso ist es leider auch mit Terminen zuständiger Firmen, die vor Ort an der Stabi im Einsatz sind.

Wie geht es jetzt weiter?

Unsere Haustechnik sowie alle zuständigen Stellen arbeiten tagtäglich daran, die Klimaproblematik im Haus Unter den Linden zu beheben und den Aufenthalt für Sie angenehmer zu gestalten. Eine spürbare Verbesserung im Lesesaal wird in den nächsten 2 bis 4 Wochen jedoch leider unwahrscheinlich sein. Das tut uns sehr leid und wir entschuldigen uns für die Beeinträchtigung!

Momentan arbeiten die technischen Mitarbeitenden gemeinsam mit externen Firmen an der Inbetriebnahme der zweiten von vier Anlagen. Teil dieser Arbeit war zu Beginn der Woche auch eine umfangreiche Fehlersuche, für die weite Teile der Anlage auseinandergebaut werden mussten: Der Fehler hatte sich in einem unerwarteten Detail versteckt. Außerdem müssen noch zwei weitere Kälteerzeuger ausgetauscht werden, d.h. in einem ersten Schritt mit einem 120-Tonnen-Kran auf das Dach der Staatsbibliothek gehoben werden.

29 Kommentare
  1. Avatar
    Gast sagte:

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel! Auch wenn er die klimatischen Probleme im Lesesaal nicht löst, schafft er Transparenz bezüglich der Gründe für die hartnäckigen Probleme.

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    Charlotte sagte:

    Vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Wie mein Vorredner sagte, ändert dies zwar nichts an der Situation, schafft aber immerhin Verständnis. Leider verstehe ich aber dennoch nicht, weshalb nicht jedenfalls die seitlichen, klar vom Hauptlesesaal abgegrenzten Räume, nicht über die Fenster gelüftet werden können – sicherlich ließe sich doch der Alarm ausschalten? Ich empfinde die Temperatur nicht mal als Problem, aber es fehlt einfach Sauerstoff zum Atmen. Ich bekomme stets Kopfschmerzen und meide die Stabi deshalb regelmäßig, was sehr schade ist, da es doch die schönste Bibliothek ist.

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    Alex Zaraki sagte:

    Im Sommer ist der Lesesaal ohne eine Kälteanlage wirklich anders. Ich finde es toll, dass erklärt wird, wie die abgekühlte Luft verteilt wird. So wird schließlich mehr Transparenz geschaffen!

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    mkk sagte:

    der claudio abbado lesesaal wird leider nur bis 10 gekühlt. nachmittags wirds da schon noch recht warm, gibt’s prognosen wann der auch wieder ganztägig gekühlt wird. lg

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    Paul sagte:

    Wie ist der Stand? Hat sich der angekündigte Termin „Ende Juli“ für die vollständige Inbetriebnahme wider Erwarten doch nicht halten lassen?

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  6. Barbara Heindl
    Barbara Heindl sagte:

    Liebe:r mkk, lieber Paul,

    tatsächlich kam es bisher zu Verzögerungen bei der vollständigen Inbetriebnahme der Systeme, weil einige Firmen urlaubs- und krankheitsbedingt Schwierigkeiten in der Terminkoordination hatten und nicht verfügbar waren. Wir gehen davon aus, dass sich das zeitnah ändert und sobald wir konkretere Details nennen können, aktualisieren wir den Blogeintrag. Ich hoffe sehr, dass wir nächste Woche besser über den Stand und die Aussichten informieren können. Die technischen Mitarbeitenden der Stabi und v.a. das Bundesamt für Bauordnung und Raumwesen arbeiten nach wie vor mit Nachdruck an den Reparaturen und ich kann (leider!) momentan nur nochmals um Geduld bitten.

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      Gast sagte:

      Guten Tag,

      haben Sie schon nähere Informationen, wann mit einer Inbetriebnahme zu rechnen ist?

      Vielen Dank!

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      Paul sagte:

      Es wäre auch zu schön gewesen, wenn auf irgendeine Ankündigung der Stabi in dieser Frage Verlass wäre. Seit Jahren stellt sich jede Ihrer Zusagen, Prognosen und Ankündigungen später als unrichtig heraus. Selbst Ihre „Hoffnung“ vom 3. August in der nächsten Woche über den Fortgang zu unterrichten, hat sich offenbar wiederum zerschlagen. Es wäre wünschenswert, dass diese kontinuierliche Form von Unzuverlässigkeit und strukturellem Versagen, die hier seit Jahren sichtbar wird, einmal aufgearbeitet würde. Aber das Gegenteil scheint der Fall: die Ursachen liegen immer in der Außenwelt von Suez-Kanal bis unzulässigen Firmen (so als könnte man keine Vertragsgestaltungen wählen, die so etwas verhindern), nie im Prozessmanagement. Seit Jahren versagen Sie bei der grundlegenden öffentlichen Aufgabe, die Ihnen übertragen ist, eine halbwegs passable Arbeitsumgebung bereitzustellen – und niemand übernimmt die Verantwortung oder zieht irgendwelche personellen Konsequenzen. Es ist ein trauriges Armutszeugnis.

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        Ben sagte:

        Hey Paul. Auch ich bin ein frustrierter Stabi Nutzer und denke es wäre an der Zeit, Medien diesbezüglich zu kontaktieren. Du scheinst mit dem näheren Verlauf der Eskapaden vertraut zu sein und wärst deshalb besser in der Lage als ich, das Geschehene zusammenzufassen.

        Wenn Du es Dir vorstellen könntest, schreib doch Mal eine Mail an die Redaktion von Realer Irrsinn des NDR, ich denke, die Umstände sind mehr als passend. extra3@ndr.de

        wenn nicht, sag bescheid. Dann würde ich versuchen, den Situationsverlauf in all seiner Fülle zusammenzufassen.

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    • Vincent Schmidt
      Vincent Schmidt sagte:

      Vielen Dank für die Nachfragen. Wir haben heute ein neues Update zum Stand der Dinge veröffentlicht.

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  7. Avatar
    Paul sagte:

    Es leuchtet ein, dass man in der Bibliothek schwitzen muss, damit auf der Museumsinsel Tickets verkauft werden können. Ein sinnvolles Arrangement. Ich bleibe aber unverdrossen zuversichtlich, dass es zwischen Dezember und Januar gelingen könnte, eine Raumtemperatur kurzfristig unter 26 Grad zu stabilisieren. Vielleicht während der Schließung zwischen den Jahren, wenn nicht so viele störende wärme-emittierende Nutzer im Hause sind?

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  8. Avatar
    Anna sagte:

    Bei einer so großen Klimaanlage dauert die Reparatur natürlich. Wie lange hat die Reparatur denn insgesamt an gedauert?. Konnte so lange wirklich gar nicht gekühlt werden?

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    • Barbara Heindl
      Barbara Heindl sagte:

      Liebe Anna,
      an diesen umfangreichen Anlagen finden im Grunde immer Wartungsarbeiten statt. Die aktuelle Reparaturphase mit dem Austausch der Anlagen auf den Dächern läuft schon seit dem Frühjahr. Glücklicherweise konnte aber auch in dieser Zeit mit verringerter Leistung gekühlt werden, so dass z.B. besonders schützenswertes und wertvolles Kulturgut immer sicher aufbewahrt war.

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  9. Avatar
    mkk sagte:

    hallo. wird der claudio abbado lesesall irgendwann auch wieder ganztägig klimatisiert oder mittelfristig weiterhin nur morgens? mfg

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    • Avatar
      Pia Beckmann sagte:

      Liebe:r Nutzende,

      wir arbeiten dauerhaft an einer Lösung der Klimasituation. Mit fortschreitender Reparatur wird auch geplant, die Temperierung der Sonderlesesäle wieder ganztägig in den Betrieb zu nehmen.
      Viele Grüße, das Team der Stabi

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  10. Avatar
    Dr. Andreas Gawgun sagte:

    Lb Fr. Pia Beckmann,

    wäre es nicht sinnvoller, an einer dauerhaften Lösung zu arbeiten als dauerhaft an einer Lösung?

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  11. Avatar
    ls sagte:

    Hallo,
    woran genau liegt es, dass es in den Carrels im 5. Stock zum einen extrem kalt ist (deutlich kühler) als im Rest des Hauses und zum anderen das Gebläse der Lüftung schon den ganzen Tag laut und wieder leiser wird.
    Danke!

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    • Avatar
      ls sagte:

      Wenn schon das Problem nicht behoben wird (die Situation in den Carrels ist unverändert: es ist eiskalt und die Lüftung extrem laut), wäre es sehr nett, wenn Sie auf die Frage zumindest antworten könnten. Danke.

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        Andreas Helmedach sagte:

        Da haben Sie sehr Recht, Is. Ich habe einige Tage nach Ihnen auf die Situation im Raralesessaal hingewiesen und ebenfalls noch keine Antwort erhalten. Wärmer ist es dort auch noch nicht geworden.

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  12. Avatar
    Andreas Helmedach sagte:

    Nachdem nun der Herbst angefangen hat, stellt sich das Problem der fehlenden Kälteleistung offenbar nicht mehr mit der Schärfe des Sommers. Im Gegenteil: Ich arbeite regelmäßig im Raralesesaal und kann hier verfolgen, wie Leser und Mitarbeiter konsequent tiefgefroren werden. Manche sträuben sich noch dagegen und tragen Mützen und dicke Schals, aber das rettet hier niemanden …

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  13. Avatar
    Pia Beckmann sagte:

    Liebe Nutzende,
    aufgrund einer Prüfung der Generalsanierung und einer Störung der Temperaturregelung kommt es derzeit zu Problemen in der Klimatisierung einzelner Räume. Dazu gehören u.a. auch die Carrels und der Rara-Lesesaal. An einer zeitnahen sowie nachhaltigen Lösung wird gearbeitet. Wir verstehen den Unmut und bitten um Entschuldigung.

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    • Avatar
      Andreas Helmedach sagte:

      Werte Vernebelnde,
      „Prüfung der Generalsanierung“, „Störung“, „Probleme“, „zeitnahe sowie nachhaltige Lösung“ … und das Ganze wie üblich gekleidet in linksgrünen Neusprech. In diesem Gebäude, Haus 1 der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, ist in den letzen Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro versenkt worden. Es wird Zeit, einmal über Verantwortung und Verantwortliche zu sprechen.

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      Paul sagte:

      Es ist zur Regel geworden in den letzten Jahren: die Stabi ist nicht in der Lage, irgendein Problem zu lösen oder halbwegs akzeptable Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die eine Hälfte des Jahres ist es heiß und stickig, die andere Hälfte kalt und zugig, jeweils bis zur Grenze der Gesundheitsgefährdung. Die Kommunikation ist schleppend, vage, hinhaltend, unzuverlässig, häufig falsch. Irgendeine Einsicht in die Probleme, die eigene Planungs- und Organisationsunfähigkeit oder Übernahme von Verantwortung sind nicht erkennbar. Besserung schon gar nicht. Den Direktor (Besoldungsstufe B5, Grundgehalt über 10.000€) scheint es alles nicht zu interessieren. Es ist eine reine Farce.

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      • Avatar
        Eine Nutzerin sagte:

        Leider ist es wohl so, dass sich die Leitung dieser Bibliothek nicht um deren Grundfunktionen kümmert. Was zählt, ist Fassade. Dieses gesellschaftliche Gesamtproblem wird hier in Reinkultur gelebt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsebene können einem nur leid tun. Wir Benutzer sowieso 🙁

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  14. Avatar
    mkk sagte:

    Im Claudio Abbado Lesesaal ist es nicht mehr stickig, aber eiskalt. Nur mit Mütze und dicken Socken auszuhalten. Ich hoffe bis zum Sommer funktioniert die Heizung wieder…

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