9. Juli 2014: Avantgarde und Kunstmarkt. Über die Anfänge einer komplexen Beziehung

Mittwoch, 9. Juli 2014, 19 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Saal
Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Potsdamer Straße 33
Eintritt frei
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand in Konkurrenz zu den Kunstakademien und ihren Salonausstellungen mit der Avantgarde-Galerie eine neue Instanz zur Feststellung und Förderung von Kunstqualität. Noch heute gilt die Galerie von Paul Durand-Ruel in Paris als Prototyp dieser Institution, denn ihm war es gelungen, den vom offiziellen französischen Kunstbetrieb verkannten und verlachten Impressionismus über den Umweg des amerikanischen Kunstmarktes – auch im kunsthistorischen Wortsinn – salonfähig zu machen und als epochale Bewegung am Beginn der modernen Kunstgeschichte zu identifizieren.
Seitdem ist es der Kunstmarkt, der dem Neuen die Tür in die Kunstöffentlichkeit aufschließt, obwohl die akademische Kunstgeschichte diesen Umstand erst seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu erforschen und anzuerkennen begann.  Dies wird der Vortrag vor allem im historischen Umfeld des "Kampfs um die [moderne] Kunst" in Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen, den Herwarth Walden, Paul Cassirer, Heinrich und Justin Thannhauser, Paul Flechtheim und andere kämpften, aber auch mit Rückgriffen auf die Ursprünge und auf frühere, und mit Vorgriffen auf spätere Manifestationen dieses Phänomens.
"AVANTGARDE!" wird von der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen und der Staatsbibliothek zu Berlin ausgerichtet,  zu sehen in den Sonderausstellungshallen des Kulturforums. Begleitend zum Teil II der Ausstellung "Worte in Freiheit. Rebellion der Avantgarde 1909-1918" findet der Salon "Nachrichten aus dem Sturm-Archiv" statt. Mit Gedichten und Briefen des Dichters August Stramm und anderer Dichterfreunde sowie mit eigenen Texten wird die Rolle Herwarth Waldens in der Literaturszene seiner Zeit beleuchtet, dies eingebettet in Musik und szenische Lesungen.
Information zu den 5 Begleitveranstaltungen AVANTGARDE!

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