Bettler, Diebe und Intrigen… auf den Spuren der Beggar‘s Opera in zeitgenössischen Datenbanken
Die Beggar‘s Opera von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik) ist nicht zuletzt durch die aktuelle Verfilmung von Brechts Dreigroschenoper, die eine Bearbeitung der Beggar’s Opera ist, wieder allseits bekannt. Motive dieses Stückes rund um Mackie Messer, das zu den beliebtesten Inszenierungen des 18. Jahrhunderts gehörte, lassen sich in zahlreichen Dramen über alle Zeiten hinweg wiederfinden. Unsere neuen Datenbanken, die durch BKM-Sondermittel finanziert werden konnten, bieten die ideale Grundlage, um sich auf eine digitale Spurensuche zu begeben. Gleichzeitig lernen Sie neue digitale Datenbanken aus den Bereichen Kunst und Kultur der Staatsbibliothek kennen…
Wir starten beim Klassiker – der Beggar‘s Opera selbst. In der neuen Datenbank 18th Century Drama finden Sie zahlreiche digitale Sammlungen rund um das englischsprachige Theater von Primärquellen bis hin zu weiterführenden Texten und Informationen zu Aufführungen und Akteuren. Kern der Datenbank sind diese Sammlungen:
- John larpent Collection of Plays from the Huntington Library
- Supplemetary documents including Anna Larpent Diaries
- The London Stage, 1660 – 1800
- A Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers and Other Stage Personnel in London, 1660 – 1800
Unter anderem finden Sie hier auch ein Präludium zur Beggar’s Opera von 1781 im Haymarket Theatre:
Neben dem Zugang zu den Primärquellen sind auch Tools enthalten, die anhand der vorhandenen Daten verschiedene Visualisierungen ermöglichen. Über The London Stage Data Associations und The London Stage Data Visualisations haben Sie verschiedene Möglichkeiten der Abfrage. Unter anderem erfahren Sie hier, dass die Beggar’s Opera zwischen 1660-1800 insgesamt 1119 mal aufgeführt wurde und können sich verschiedene Statistiken zu den genauen Spielorten, Rollen, Schauspielerinnen und Schauspieler etc. anschauen.
Gaunereien, Intrigen und Gemeinheiten sind besonders verbreitet in Shakespeares Richard III. In der neuen Datenbank Drama Online können Sie nicht nur den Primärtext online lesen. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, über die Playtools den Text auf ganz neue Weise zu analysieren und Auftritte von bestimmten Figuren über die verschiedenen Akte hinweg zu vergleichen.
British Theatre, Music, and the Arts: High and Popular Culture
Auch wenn Mackie Messer in der Dreigroschenoper niemals so weit ging, gehören Morde zur Londoner Unterwelt wie Sherlock Holmes zu Prof. Moriarty. Die Skandalisierung von Gewalt und Verbrechen und insbesondere von Morden zeigt sich beispielsweise deutlich in Groschenheften wie Famous Crimes. Unter anderem werden hier sämtliche Morde aus dem Jahr 1856 aufgelistet.
Wer sich dann doch lieber auf die Spuren von Macheath und Polly Peachum begibt, der wird bei den Theaterzetteln fündig:
Die Datenbank British Theatre, Music, and Literature: High and Popular Culture hat daneben noch einiges mehr aus dem 19. Jahrhundert zu bieten. Es handelt sich um eine vielfältige und umfassende Quellensammlung unter anderem aus der British Library. Die Inhalte reichen von Theaterstücken, Drehbüchern, Opern und Partituren bis hin zu Manuskripten, Briefen, Programmen und Finanzunterlagen und bieten so einen umfassenden Einblick in die viktorianische Kunst und Gesellschaft.
Nineteenth Century Collections Online : Photography ; the World through the Lens
Verbrechen und Morde führen uns schließlich zum Ende eines jeden Lebens. Spannendes Bildmaterial liefert hier eine weitere Datenbank aus den Nineteenth Century Collections Online: Photography: The World through the Lens. Neben ethnologischen Fotografien aus verschiedenen Kulturen und Sammlungen zur Geschichte der Fotografie allgemein sind auch Bildsammlungen aus dem Bereich der Medizingeschichte enthalten. Unter anderem eine Fotografie, die Rudolf Virchow 1900 als Zuschauer bei einer Operation in Paris zeigt:
Die gesamte Bildsammlung bietet Zugang zu über zwei Millionen Fotografien, Fotoalben, fotografisch illustrierten Büchern und Texten zu den Anfängen der Fotografie. Die Bilder stammen aus unterschiedlichen Bibliotheken und Archiven wie beispielweise The National Archives, Kew, The British Library, Royal Collection, Victoria and Albert Museum, The National Portrait Gallery, Library of Congress.
Sie möchten gerne selbst in den neuen Datenbanken stöbern? Viel Spaß dabei!
Wie finde ich die Datenbanken?
Entweder Sie folgen dem jeweiligen Link im Blogbeitrag oder Sie suchen nach der Datenbank in DBIS http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/fachliste.php?bib_id=sbb&lett=l&colors=&ocolors= oder dem Stabikat http://stabikat.de//
Kann ich auch von außerhalb auf die Datenbanken zugreifen?
Alle Datenbanken bieten einen Zugriff auch extern für registrierte Benutzer*innen der SBB
Kann ich die Quellen herunterladen und nachnutzen?
Sämtliche Quellen werden auch zum Download angeboten. Für private wissenschaftliche Zwecke können Sie die Materialien ohne Genehmigung nutzen. Sollten Sie die Materialien für eine Veröffentlichung, Online-Verfügbarmachung etc. verwenden wollen, sollten Sie immer die entsprechenden Rechthinweise beachten und sich beim Anbieter eine Genehmigung einholen.
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