Buchpatenschaft für den Monat August 2018
Für die Buchpatenschaft im August haben wir eine kleine Rarität ausgewählt – dieses Buch ist sonst in Deutschland nur noch in der Universitätsbibliothek Gießen vorhanden. Es gehört zu den Schriften aus einer der Reformbewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die die Yoga- und Asienrezeption zwischen der Jahrhundertwende und den dreißiger Jahren mitprägten.
Hanish, Otoman Zar-Adusht: Bezzari; Unser göttlicher Bambino … von Sarmatian v. Caspianya (d.i. Otoman Zaradusht Hanish) Deutsch. (Übers. v. Anna Magneta Sorge …). – Herrliberg: Internationale Mazdaznan-Tempel-Gemeinschaft, 1924.
Bibliothekssignatur Nb 1594/22
Im Vorwort der durch ihn selbst autorisierten deutschen Ausgabe kündigt Otoman Zar-Adusht Ha’nish (1856?–1936, mit bürgerlichem Namen Otto Hanisch) dem Leser Offenbarungen an „beim Lesen dieser Zeilen, mehr noch beim Lesen zwischen den Zeilen.“ Mit den Zeilen beschreibt Hanisch seine Begegnung mit dem Jungen Bambino, dessen Fähigkeiten ihn ungemein verblüffen, und bietet damit auch einen kurzen autobiographischen Einblick in das eigene Leben. Hanisch war Urheber der internationalen Mazdaznan-Bewegung, einer religiösen Lehre, die auf einem reformierten Zarathustrismus beruht. Der Begriff „Mazdaznan“ stammt aus dem Mittelpersischen und bedeutet „Meistergedanke“ oder „meisterlich konzentrierte Denken“. Sie ist geprägt durch eine eigene Ernährungslehre, von zentraler Bedeutung sind Atem- und Meditationsübungen. Im Jahr 1910 unterhielt Mazdaznan in Deutschland 15 Zentralen. Über die genaue Zahl der Mitglieder lassen sich keine konkreten Aussagen treffen; in der Ausdruckstanzbewegung soll Mazdaznan sehr beliebt gewesen sein.
Der Einband ist mit violettem Leinen und goldgeprägter Titel- und Einbandzeichnung auffällig gestaltet. Abgerundet wird der Text durch drei Notenbeigaben, die in der Erzählung erwähnte Lieder wiedergeben. So heißt es zu einem Lied, das Bambino singt: „Dann griff er schnell nach seiner Violine und spielte eine ergreifende Melodie in herzbewegenden Weisen, und dazu sang er so süß, daß wir uns der Vorsehung und allem, was sie für uns bestimmt haben mochte, einfach ergaben.“ (S. 96).
Ausführliche Informationen zu dieser und anderen Reformbewegungen gibt es u. a. in dem Buch: Wedemeyer-Kolwe, Bernd: „Der neue Mensch“ : Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Würzburg 2004.
Nötige Reparaturen: Einbandreparatur
Kalkulierte Kosten: 115 €
Übernehmen Sie eine Buchpatenschaft bei den „Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.“
Wenn Sie Interesse daran haben, dass dieses Buch restauriert und damit wieder benutzt werden kann, dann schreiben Sie an freunde@sbb.spk-berlin.de. Für Ihre Hilfe, ein bedrohtes Werk vor dem Verfall zu bewahren, erhalten Sie:
- ein Exlibris aus alterungsbeständigem Papier mit Ihrem Namen oder einem von Ihnen gewünschten Namen,
- die Möglichkeit, das restaurierte Werk zu besichtigen beim Jahresempfang oder bei einem Termin nach Vereinbarung,
- eine Spendenbescheinigung für Ihr Finanzamt. Kontakt: Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., Gwendolyn Mertz, Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Telefon: 030 – 266 43 8000, Mail: freunde@sbb.spk-Berlin.de
Weitere Hinweise zu Buchpatenschaften und eine große Auswahl an Patenschaften aus allen Abteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin finden Sie auf der Seite der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V. Das Spektrum reicht weit über Bücher hinaus – hier finden Sie auch Noten, Landkarten, Zeitungen, Handschriften.
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!