Die alten Sprachen in der Staatsbibliothek und gleich nebenan

Vom 29. März bis zum 2. April 2016 findet an der Humboldt-Universität zu Berlin der Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes statt.

Zum Programm kommen Sie hier:

http://bundeskongress.altphilologenverband.de/images/2016/DAV_einladung_kongress2016_druck.pdf

Die Anmeldung zum Kongress sollte bis spätestens 27.02.2016 erfolgen und kann elektronisch vorgenommen werden:

http://bundeskongress.altphilologenverband.de/anmeldung

Die Teilnahmegebühr beträgt 55 € bzw. 30 € für Studierende.

Der Altphilologenverband ist der Fachverband für Latein und Griechisch an Schulen und Universitäten. Er hat zur Zeit rund 6000 Mitglieder. Gegründet wurde der Verband 1925 in Berlin. Maßgeblich an der Gründung beteiligt war der weltweit renommierte klassische Philologe Werner Jaeger (1888 – 1961), der in demselben Jahr auch die auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften führende Rezensionszeitschrift Gnomon aus der Taufe hob. Einem weiteren Leserkreis bekannt wurde Jaeger mit seinem opulenten Werk „Paideia. Die Formung des griechischen Menschen“, das sich mit der nationalsozialistischen Weltanschauung nicht in Einklang bringen ließ. Jaeger emigrierte 1936 in die USA und erhielt in Harvard einen eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl. Er gilt als der Hauptvertreter des sogenannten dritten Humanismus mit seiner hohen Wertschätzung der antiken Griechen als idealtypischer Menschen. Dieser Gedanke stand Pate bei der Gründung des Verbandes. Die Höherbewertung des Griechischen gegenüber dem Lateinischen hat insofern ihre Berechtigung, als die Wissenschafts- und Kultursprache der Antike das Griechische war. Die herausragende Stellung des Lateinischen bildete sich erst im frühen Mittelalter heraus, absurderweise nach dem Untergang des Römischen Weltreiches. Und auch heute noch finden die Grundlagen der Wissenschaft, der Kunst, der Philosophie und unseres politischen Systems ihre maßgeblichen Wurzeln im antiken Griechenland

Gut dazu passend hat sich der Fachverband das Motto „Zukunft braucht Herkunft“ gewählt und definiert seinen Zweck, „die Bildungskräfte der Antike im geistigen Leben der Gegenwart, namentlich in der Jugenderziehung, zur Wirkung zu bringen“. Maßgeblichen Anteil hatte der Verband daran, dass die Zahl der LateinschülerINNEN sich unverändert auf einem hohen Niveau bewegt und der Lateinunterricht in den neuen Ländern nach 1990 einen gewaltigen Aufschwung erlebte. Weniger Fortune hatte er bei der Stabilisierung des gymnasialen Griechischunterrichts. Aber vielleicht ist es schon als Erfolg zu werten, dass heute an etlichen deutschen Gymnasien überhaupt noch das Griechische gelehrt wird.

Im Bestandsaufbau der Staatsbibliothek zu Berlin und ihrer Vorgängerinstitutionen besitzen die Textausgaben in den beiden alten Sprachen und die Fachliteratur über sie einen hohen Stellenwert. Weltweit werden die wissenschaftlich relevanten Neuerscheinungen recht intensiv erworben, dabei zunehmend auch elektronische Publikationen. Mehr dazu können Sie hier erfahren:

http://staatsbibliothek-berlin.de/recherche/fachgebiete/klassische-philologie

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