Idomeneo, Zauberflöte, Jupitersinfonie – Aus der größten Mozart-Sammlung der Welt:

„Voraussichtlich erst in 35 Jahren wird die Öffentlichkeit herausragende Werke Mozarts wieder in solcher Dichte und Qualität sehen können“ konstatiert die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, angesichts der bevorstehenden Ausstellung „…gewaltig viel Noten, lieber Mozart!“ Die Mozart-Autographe der Staatsbibliothek zu Berlin. Wolfgang Amadeus Mozart lebte von 1756 bis 1791, in diesem Jahr wird sein 250. Geburtstag begangen. — Sechs Wochen lang zeigt die Musikabteilung aus ihrer Mozart-Sammlung, welche trotz kriegsbedingter Dezimierung die weltweit größte und bedeutendste ist, 50 Werkautographe des Meisters und markiert damit einen Höhepunkt zum Abschluss des Mozartjahres. Unter den Exponaten sind seine großen Opern und Sinfonien. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Kompositionen an sich, das Gesamtwerk des Meisters und einzelne Schaffensprozesse.
„Zu schön für unsere Ohren, und gewaltig viel Noten, lieber Mozart!“, mit diesem Ausspruch soll Kaiser Joseph II. den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart nach der Erstaufführung von dessen Oper Die Entführung aus dem Serail empfangen haben — worauf Mozart geantwortet haben soll: „Gerade so viel als nötig, Euer Majestät“. Ob diese Worte wirklich gefallen sind, ist nicht sicher. Sicher ist jedoch, dass Mozart in seinem nur knapp 36 Jahre kurzen Leben tatsächlich „gewaltig viel Noten“ geschrieben hat: Sein Oeuvre umfasst insgesamt annähernd 800 Werke, darunter 20 Opern, 25 Messen und Litaneien, ungefähr 50 Sinfonien, fast 45 Konzerte sowie rund 40 Streichquartette und -quintette.
Die Mozart-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin
Durch glückliche Umstände gelangten vor allem im 19. Jahrhundert viele der Originalmanuskripte Mozarts in die Musikabteilung der damaligen Königlichen Bibliothek zu Berlin, später Preußische Staatsbibliothek, heute Staatsbibliothek zu Berlin — Preußischer Kulturbesitz. Bis 1939 wuchs die Sammlung auf knapp 270 Werke und ist – trotz kriegsbedingter Verlagerungen, in deren Folge über einhundert Autographe der Berliner Sammlung in Krakau aufbewahrt werden — die weltweit größte und bedeutendste Mozart-Sammlung.
Spitzenstücke in der Ausstellung
Von den sieben Meisteropern, die Mozart zwischen 1781 und 1791 schuf, gehören sechs zur Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin: Idomeneo, Die Entführung aus dem Serail, Le nozze di Figaro, Cosi fan tutte, Die Zauberflöte und La clemenza di Tito. Die Partituren dieser Werke werden seit vielen Jahren erstmals wieder gleichzeitig in einer Ausstellung gezeigt.
Auch aus dem reichen Schatz an Orchesterwerken, Messen und kammermusikalischen Werken werden Pretiosen in die Ausstellung gebracht: Die 1778 entstandene Pariser Sinfonie, die 1782 komponierte c-Moll-Messe, die Jupiter-Sinfonie aus dem Jahr 1788, schließlich mehrere Klavierkonzerte aus der Wiener Zeit sowie etliche Werke aus der Kinder- und Jugendzeit Mozarts. Bei der Auswahl der Exponate achtete der Kurator der Ausstellung, Roland Schmidt-Hensel, auch auf die Bekanntheit der Werke in einer breiten Öffentlichkeit.
Ergänzt und illustriert werden die Musikautographe mit Briefen Wolfgang Amadeus Mozarts sowie mit einer Auswahl von Illustrationen zu seinen Bühnenwerken und Dokumenten zur Verbreitung seines Werkes unmittelbar nach seinem Tod.
Querschnitt des Schaffens und der Sammlung
Die gezeigten Werke repräsentieren einen Querschnitt durch das musikalische Schaffen Wolfgang Amadeus Mozarts. Sie zeigen zugleich den Umfang und die einzigartige Qualität der Berliner Sammlung auf — die Ausstellung schöpft nur aus den Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin. Mit Skizzen und unvollendeten Werken wird der Schaffensprozess Mozarts dargestellt.
Den Ausstellungsbesuchern werden die Werke Mozarts nicht allein als Partituren begegnen. Auch wenn der größte Wert der Werke in ihrer eigentlichen Schöpfung liegt, in ihrer Komposition und Niederschrift, so entfalten sie ihre volle Wirkung erst mit ihrer Interpretation. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Institut für Musikforschung werden daher ergänzende Hörinseln mit Interpretationen durch große Orchester und Dirigenten eingerichtet.
Die Ausstellung gliedert sich in drei Abschnitte
> Die Wunderkind-Jahre bis 1769, in denen Wolfgang auf zahlreichen Konzertreisen in halb Europa gastierte,
> Die Periode des heranwachsenden Musikers in den Jahren 1769 bis 1781, in denen er auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive war,
> Das letzte Lebensjahrzehnt in Wien 1781 bis 1791, welches im Zeichen der Erfolge und der Rückschläge stand.


<media></media><media></media>Rede der Generaldirektorin Frau Barbara Schneider-Kempf zur Ausstellungseröffnung</media><//media></media><//media>
<media></media>Rede des Kurators Roland Schmidt-Hensel zur Ausstellungseröffnung</media><//media>


Der Kurator führt durch die Ausstellung
Samstag, 11. November 2006, 11 Uhr
Mittwoch, 22. November 2006, 16 Uhr
Dienstag, 5. Dezember 2006, 16 Uhr
Samstag, 9. Dezember 2006, 15 Uhr
Veranstaltung „Prinz Tamino“
am Dienstag, 21. November 2006, 18 Uhr

Der Illustrator Michael Sowa stellt sein jüngst in 4. Auflage im Aufbau-Verlag erschienenes Bilderbuch „Prinz Tamino“ vor, welches er nach Mozarts „Die Zauberflöte“ gestaltete. Die Veranstaltung richtet sich nicht vorrangig an Kinder.
Informationsmaterial in der Ausstellung
„… gewaltig viel Noten, lieber Mozart!“. Die Mozart-Autographe der Staatsbibliothek zu Berlin
Begleitheft zur Ausstellung
Wolfgang Amadeus Mozart. Componiern — meine einzige freude und Paßion. Autographe und frühe Drucke aus dem Besitz der Berliner Staatsbibliotheken. Eine Ausstellung zum 200. Todestag des Komponisten
Katalog zur Ausstellung 1991
Kleine Galerie zu Mozarts Opern, herausgegeben von Frank Ziegler
1991
Faksimile Così fan tutte, KV 588
2 Blätter mit Umschlag, 2006, 10 €
Mozart in Berlin. Weltkulturerbe in der Staatsbibliothek

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