Die Ausstellung „Leonardos intellektueller Kosmos“ ist nun geöffnet

Leonardo da Vincis Bibliothek in einer Berliner Rekonstruktion

Etwa 200 Bücher und zahlreiche technische Objekte umfasste einst der wissenschaftliche Handapparat des unermüdlichen Denkers und Schöpfers Leonardo da Vinci (1452-1519). Anlässlich seines 500. Todestages rekonstruierte das Museo Galileo in Florenz näherungsweise die Bibliothek des Malers, Naturphilosophen, Architekten und Erfinders, dieses außergewöhnlichen Repräsentanten der Renaissance. In der Staatsbibliothek zu Berlin ist nun erneut eine annähernde Rekonstruktion dieser Bibliothek zu sehen. Die Ausstellung “Leonardos intellektueller Kosmos“ wurde vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, dem Museo Galileo und der Staatsbibliothek zu Berlin mit vielen Leihgaben auch aus Berliner Bibliotheken und Museen eingerichtet. Die Ausstellung ist nun endlich auch für das Publikum geöffnet, pandemiebedingt sind Terminbuchungen erforderlich.


„Leonardos intellektueller Kosmos“
bis zum 28. Juni 2021,
in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
im Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin,
Eintritt frei,

mit Terminbuchung und weiteren Zugangsbedingungen.


Leonardo da Vinci befasste sich mit allen von der Kraft der Natur vorangetriebenen Wissensbereichen und setzte seine der Zeit oft vorauseilenden Ideen in Apparaturen, Zeichnungen, Traktaten und vielem anderen um. Die Ausstellung „Leonarods intellektueller Kosmos“ schafft auf sehr sinnliche Weise einen Eindruck von den Quellen, die ihm bei seinen Forschungen und seinem schöpferischen Tun von besonderer Bedeutung waren. Diese Quellen dokumentierten die enormen Umbrüche jener Zeit auf nahezu allen gesellschaftlichen, religiösen, literarischen, militärischen, technischen oder naturwissenschaftlichen Gebieten: unikale Handschriften, erste gedruckte Bücher, technische Zeichnungen, Astrolabien, Globen, Karten und vieles andere Material.

Für die Ausstellung wurden 127 Originale und Faksimiles in zehn Abschnitten zusammengestellt – beginnend mit der Revolution der Wissenschaften und Künste durch den Buchdruck über Welt- und Naturgeschichten und Herausforderungen der Technik bis hin zu einer im Zentrum der Ausstellung gestalteten Wissensexplosion. Der Epilog zur Ausstellung zeigt eine Auswahl von Zeichnungen Leonardo da Vincis, die seine enorm breit gefächerten Interessen widerspiegeln.

Zu den Spitzenstücken der Ausstellung gehören eine reich illustrierte Handschrift mit Aesops Fabeln, hergestellt im Jahr 1485 in Neapel, sodann eine im Jahr 1471 in Venedig vollendete, auf Pergamente gedruckte und reich ausgeschmückte Inkunabel mit der Bibelübersetzung von Niccolò Malermi. Des Weiteren eine der seltenen Ausgaben von Dante Alighieris La Comedia, hergestellt 1487 in Brescia, oder ein Exemplar der Weltchronik von Hartmann Schedel, 1493 in Nürnberg hergestellt. In der Installation „Wissensexplosion“ befindet sich eine Camera Obscura, und direkt aus der Natur stammen ein konservierter Baum, Fossilien sowie Knochen und Muskeln eines Vogelflügels. Im letzten, dem Werk da Vincis gewidmeten Abschnitt zeigen 20 faksimilierte Zeichnungen seine Vorstellungen etwa vom Weltuntergang, einer Luftschraube, einem Zahnradgetriebe, einer Riesenarmbrust,  sodann Studien zu einem Fallschirm, zur Mechanik, zum Transport von Wasser oder einem Baukran für Kanalaushub.

Die transparente Gestaltung der Ausstellung – die Architektur ist in Glas ausgeführt – symbolisiert unter anderem die Vielschichtigkeit, die Durchlässigkeit und das geradezu grenzenlose Denken Leonardos, der stets alle Wissensbereiche vernetzte.


Für Redaktionen: honorarfreie Abbildungen

https://staatsbibliothek-berlin.de/aktuelles/presse-news/pressebilder

Zur Anmeldung:

Ausstellung „Leonardos intellektueller Kosmos“ ab 25.05. geöffnet – SBB aktuell

Website und virtuelle Ausstellung des Max-Planck-Instituts

https://leonardo-online.mpiwg-berlin.mpg

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