Ausstellungseröffnung im Stabi Kulturwerk: „Play it Again – Vom Spielbilderbuch zum Videospiel“
Am 22. April eröffnet im Stabi Kulturwerk, dem Museum der Staatsbibliothek zu Berlin, die Ausstellung „Play it again – Vom Spielbilderbuch zum Videospiel“. Die Ausstellung gibt Einblicke in rund 200 Jahre Spielkultur und fragt nach der medialen Verwandtschaft zwischen Papier und Pixel, Buchmechanik und Spielmechanik.
Ausgehend von Spielbilderbüchern, die um 1800 Eingang in bürgerliche Kinderstuben gefunden haben, zeigt die Ausstellung Gemeinsamkeiten von Büchern und Videospielen. Denn während Anziehpuppen, Papiertheater und moderne Pop-up-Bücher Figuren durch feinste Papiermechaniken lebendig werden lassen, besitzen 9 von 10 Haushalten einen Computer und etwas mehr als die Hälfte aller Frauen und Männer spielen Videospiele.
Was im ersten Moment grundverschieden klingen mag, ist mediengeschichtlich eng verwandt. Die Ausstellung macht diese Verbindung greifbar und zeigt, wie viel Buch im Videospiel steckt: Sowohl Spielbilderbücher als auch Games erschaffen plastische Räume, indem sie auf das Konzept der Theaterbühne zurückgreifen. Und auch im Storytelling sind Rahmenhandlungen in Buchform gängig.
Dazu erklärt Dr. Christian A. Bachmann, Kurator der Ausstellung: „Spielbilderbücher und Videospiele sind ‚Sehmaschinen‘. Sie erzeugen lebendige, bewegte Bilder, die uns in ihren Bann ziehen – aber nur, wenn wir als Spielende selbst Hand anlegen und mit ihnen interagieren, indem wir an Laschen ziehen, Klappen öffnen, Knöpfe drücken oder Hebel bewegen.“
Die Staatsbibliothek zu Berlin beherbergt neben einer umfangreichen Sammlung rarer Spielbilderbücher auch Entwürfe und Vorstufen zu zeitgenössischen Pop-up-Büchern. So bietet die Ausstellung einerseits einen seltenen Einblick in historische Buchkunstwerke. Andererseits wird die Kunstfertigkeit aktueller Papieringenieur:innen sichtbar, die Falzungen, Stanzungen und Verklebungen exakt vorausplanen, so dass eindrucksvolle Papierskulpturen wie von Geisterhand entstehen.
Grundlage der Ausstellung ist ein laufendes einjähriges Forschungsprojekt der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, das von der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird. Es untersucht, welchen Anteil Spielbilderbücher an der Entwicklung von Videospielen haben. Dazu identifiziert es einerseits mediale Gemeinsamkeiten und demonstriert andererseits, wie sich Videospiele unmittelbar auf Spielbilderbücher beziehen.
Das Stabi Kulturwerk ist das Schaufenster in die umfangreichen Sammlungen und vielfältigen Forschungen der Staatsbibliothek zu Berlin. Die Dauerausstellung stellt auf 1.000 m² Kulturgeschichte seit dem 17. Jahrhundert in Bezug auf die Entwicklung der Bibliothek und ihrer Sammlungen dar. Die Exponate umfassen Autographe, Nachlassdokumente, Flugblätter, Globen, künstlerische Drucke, wertvolle Ostasiatica und Orientalia. Ergänzend sind in der „Schatzkammer“ jeweils für wenige Wochen die bedeutendsten Highlights aus den Beständen der Staatsbibliothek zu sehen. Damit werden auch die kostbarsten Stücke des Weltkulturerbes aus den Sammlungen der Staatsbibliothek zugänglich und geben Einblicke in verschiedene Zeiten, Regionen und Sprachen. Aktuell werden unter anderem die einzige bebilderte und um 1440 entstandene Handschrift des Nibelungenliedes sowie ein Pergamentdruck der Gutenberg-Bibel gezeigt.
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Wir freuen uns, Sie zu den folgenden Terminen einzuladen und bitten aus Platzgründen um Anmeldung unter presse@sbb.spk-berlin.de bis zum 20. April. Bitte weisen Sie auch auf technische oder organisatorische Anforderungen Ihrerseits hin.
Freitag, 21. April, 11 Uhr | Vorbesichtigung im Stabi Kulturwerk
Barbara Heindl, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christinan A. Bachmann, Kurator der Ausstellung
Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung
Samstag, 22. April, 14 Uhr | Ausstellungseröffnung und Empfang im Stabi Kulturwerk
Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung: Begrüßung
Dr. Christian A. Bachmann, Kurator der Ausstellung: Einführung
Maike Biederstädt: Bericht aus der Pop-up-Werkstatt
Anschließend Ausstellungsrundgang und Empfang
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