Qalamos geht in die zweite Runde – Erfolgreiche Verlängerung der DFG-Förderung

Durch die erfolgreiche Einwerbung von DFG-Fördermitteln kann die SBB ­− gemeinsam mit der Bayerische Staatsbibliothek und dem Universitätsrechenzentrum Leipzig − die erfolgreiche Arbeit des DFG-Projekts „Orient-Digital“ (2020-2023) für weitere drei Jahre fortsetzen.

Mit dem neuen Projekt „Qalamos“ (2023-2026) soll der digitale Nachweis von Handschriften in südasiatischen Sprachen (u.a. Sanskrit, Tamil) – und weiteren Sprachgruppen wie Äthiopisch, Koptisch, Syrisch und Armenisch (Christlicher Orient) – verbessert werden. Hierfür werden, wie bereits in der ersten Projektphase, Daten aus gedruckten Katalogen retrokonvertiert und weitere Datenbestände aus anderen Anwendungen importiert und gepflegt. Dennoch verschwinden die islamischen Handschriften (Arabisch, Persisch und Osmanisch-Türkisch) nicht völlig aus dem Blickfeld, denn auch zukünftig werden kleine Sammlungen, die im Rahmen der Förderung mit Qalamos kooperieren möchten, im Portal nachgewiesen.

Ziel des Projektvorhabens ist es, durch Retrokonversion strukturierte und normierte Metadaten von mehr als 32.000 Handschriftentexten zu erstellen. Durch die Migration der Datenbank KOHD-Digital nach Qalamos – die größte Herausforderung in diesem Bereich – kommen weitere 25.100 Beschreibungen hinzu. Qalamos wird damit am Ende der zweiten Projektphase die in Deutschland aufbewahrten orientalischen Handschriften nahezu komplett nachweisen. Hohe Priorität hat hierbei die Gewährleistung guter Sichtbarkeit und optimaler Nachnutzbarkeit der in Qalamos nachgewiesenen Meta- und Normdaten.

Internationale Ausrichtung und Einbindung der Forschungscommunity

Bereits jetzt werden Bestände internationaler Sammlungen in Qalamos verzeichnet, deren Metadaten und Digitalisate im Rahmen von Forschungskooperationen entstanden sind (Mauretanien, Jemen, Indonesien, Österreich). In der zweiten Projektphase soll die Internationalisierung auf verschiedenen Ebenen − Datenimport, Retrokonversion, Normdaten, Vernetzung weiterentwickelt werden. Insbesondere soll ein Muster-Workflow etabliert werden, der nach Abschluss der Erfassung deutscher Sammlungen den laufenden Import sowie eine effiziente webbasierte Bearbeitung weiterer Datenbestände dauerhaft ermöglicht.

Die forschungsorientierte Ausrichtung des Portals wird  durch die folgenden Aspekte weiter akzentuiert: 1) ein verstärktes Engagement im Bereich normierter Daten und eine optimierte Anbindung an andere (Norm-) Datenrepositorien, 2) die Verbesserung der provenienzbezogenen Recherchemöglichkeiten (Datenmodell für Geographica, Visualisierung von Translokationen) und 3) die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur in Bezug auf aktuelle Forschungsmethoden in den Digital Humanities. Zudem soll eine Usability-Studie mit Forschenden durchgeführt werden, um Qalamos erstmalig im Live-Betrieb zu testen, damit die Anforderungen der Fachommunity in den fortlaufenden Entwicklungsprozess einfließen können.

Unsere Nutzer:innen dürfen weiterhin gespannt sein, welche neuen Sammlungen und Features Qalamos in Zukunft zu bieten hat!

 

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