Buchvorstellung: Die tausend Freuden der Metropole

Vergnügungskultur um 1900: Buchvorstellung
– Tobias Becker, Anna Littmann, Johanna Niedbalski –
Stadt und Vergnügen waren um 1900 eng miteinander verbunden. Tanzveranstaltungen und Theater, Kino und Kneipen boten den Großstadtbewohnern vielfältige Möglichkeiten, ihrem Bedürfnis nach Freizeitgestaltung und Unterhaltung nachzugehen. Gleichzeitig prägten die Vergnügungsangebote zunehmend das Stadtbild.
Ausgehend von der Beobachtung, dass die Herausbildung einer modernen Vergnügungskultur nicht ohne die Urbanisierung gedacht werden kann, und dass die Vergnügungskultur eine wichtige Rolle im Prozess der Anpassung an das Leben in der Großstadt spielte, untersucht der neu im transcript Verlag erschienene Band „Die tausend Freuden der Metropole. Vergnügungskultur um 1900“ die Wechselwirkungen zwischen Metropole und Vergnügen zur Zeit der Jahrhundertwende.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die kommerzielle Vergnügungskultur Berlins, die sich nicht erst in den „Goldenen Zwanzigern“, sondern bereits in den Jahrzehnten rund um die vorletzte Jahrhundertwende entfaltete. Berlin galt um 1900 als die am schnellsten wachsende Stadt der Welt, als Sinnbild für Fortschritt, Schnelligkeit, Modernität, aber auch für Laster und Sittenlosigkeit. Entsprechend dieser Bandbreite von Assoziationen und Bildern, die sich mit der Großstadt verbinden, reicht auch das Spektrum der Beiträge des Sammelbandes vom Vergnügungsviertel bis zum Kiezvergnügen, von Mode auf der Theaterbühne und politischen Massenveranstaltungen bis hin zu Alpenbällen und Musikautomaten.
Tobias Becker, Anna Littmann und Johanna Niedbalski, stellen das Buch in einer Diskussion mit Nikolaus Bernau der Öffentlichkeit vor. Die drei Herausgeber/innen sind wissenschaftliche Mitarbeiter/innen am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Nikolaus Bernau ist Kunstwissenschaftler, Journalist und Autor und arbeitet u.a. für die Berliner Zeitung. Im Werkstattgespräch der Staatsbibliothek zu Berlin nehmen sie die Unterhaltungsangebote der Friedrichstraße und der Fruchtstraße im Stralauer Viertel in den Blick und spüren damit u.a. den Beziehungen zwischen Vergnügungszentren und Kiezvergnügen in Berlin um 1900 nach.

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