Bücher aus dem Besitz Dietrich Bonhoeffers erschlossen

Seit kurzem sind die noch vorhandenen gedruckten Bücher aus dem Besitz Dietrich Bonhoeffers erschlossen. Neben der Katalogisierung erfolgte eine ausführliche Provenienzerschließung der rund 1.200 Bände. Sie wurden zusammen mit Bonhoeffers handschriftlichem Nachlass 1996 von Eberhard Bethge, dem Freund und Weggefährten Bonhoeffers, erworben.
Bonhoeffers Bibliothek enthält neben theologischer Literatur Werke aus unterschiedlichen Gebieten: Kunstbände, Reiseführer, teilweise auf Reisen ‚ausgeschlachtete’ Postkartenalben, zeitgeschichtliche Werke wie einen Band aus Oswald Spenglers Untergang des Abendlandes, aber auch ein Buch über Handschrift und Charakter, ein Buch der Schachmeisterpartien u.a.m. Etliche Bücher stammen aus Familienbesitz (von Hase, Kalckreuth), darunter ein von Gottfried von Schadow handsigniertes Werk über Wittenbergs Denkmäler (1825). Bonhoeffer durfte während der Haft in Berlin-Tegel eigene Bücher benutzen. Manche wurden zum Austausch konspirativer Nachrichten mit Familienangehörigen verwendet, Restspuren sind erkennbar. So z. B. in Weisheit des Herzens: Gedanken und Betrachtungen von Adalbert Stifter (1941), einem Schriftsteller, den Bonhoeffer besonders schätzte. Problematisch ist der Erhaltungszustand vieler Bände, die daher noch für die Benutzung gesperrt sind, bis eine fachgerechte Restaurierung erfolgt ist. Aufbewahrt werden der Nachlass und die Bücher Dietrich Bonhoeffers in der Handschriftenabteilung im Haus Potsdamer Straße.

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