»Der Gaius der Preußen«
Prof. Dr. Mario Varvaro (Universität zu Palermo), zur Zeit Stipendiat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek
Die wichtigste Quelle für die direkte Kenntnis des klassischen römischen Rechts sind die Gaii Institutiones. Das Werk ist uns größtenteils aus einem 1816 von B. G. Niebuhr in der Dombibliothek zu Verona entdeckten Palimpsest bekannt.
Die Entdeckung dieses Palimpsestes ist auf die Blütezeit der Palimpsestforschung zurückzuführen und läßt sich in der erbitterten Polemik zwischen den deutschen und den italienischen Gelehrten dieser Epoche einrahmen.
Die Erstellung der Transkription der unteren Schicht des Palimpsestes und die erste Ausgabe des Werks des Gaius wurden von der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin unterstützt und mit Stolz als Produkt des deutschen Geistes betrachtet.
Die Abschriften des Palimpsestes wurden in das Eigentum der Preußischen Akademie der Wissenschaften überführt und sind später der Königlichen Bibliothek zu Berlin übergeben worden.
Heute werden sie in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz unter der Signatur Ms. lat. fol. 308 aufbewahrt und gelten immer noch als eine unabdingbare Grundlage für eine philologisch zuverlässige constitutio textus der Institutionen.
Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Str., Konferenzraum 3
Termin: 3. Juni 2010, 18:15 – 19:45 Uhr
Treffpunkt in der Eingangshalle bei der Bonhoefferbüste
Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!