New Urbanism: bei uns, nebenan und vor der Haustür
Am heutigen Samstag, 19. März, verleiht die Notre Dame School of Architecture (Indiana, USA) in einer ganztägigen Zeremonie zum 14. Mal den renommierten Richard H. Driehaus-Preis, den international wichtigsten Preis für Traditionelle Architektur und Neuen Urbanismus. Preisträger der mit 200.000 US-Dollar dotierten Auszeichnung ist in diesem Jahr Scott Merrill, Gründer und Chefdesigner des US-amerikanischen Architekturbüros Merrill, Pastor & Colgan. Er wird gewürdigt für seine originellen Entwürfe, die regionale Besonderheiten der Landschaft ebenso aufnehmen wie klassische Formentraditionen aus allen Epochen und Regionen. Merrills Projekte reichen von Ferienanlagen, Wohnblocks und Büroquartieren über Kirchenbauten, Rathäuser und Stadtparks bis hin zu Tanzclubs oder auch einem Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Zu wegweisenden Vertretern und Bauten der Traditionallen Architektur und des Neuen Urbanismus, der in den späten 1980er Jahren in den USA entstand, können Sie sich auch über unsere Bestände informieren. Darunter finden sich auch einige Berliner Bauten, wie der im amerikanischen Backsteinstil von Hans Kollhoff errichtete Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz oder die 2015 eröffnete Mall of Berlin am Leipziger Platz von Sergei Tchoban, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wichtigstes Prinzip des New Urbanism ist die Rückbesinnung auf die Vorteile kleiner, überschaubarer Städte und Gemeinden, die sich an historischen Altstädten orientieren und durch Nachhaltigkeit und hohe Lebensqualität auszeichnen. Wohn- und Geschäftsviertel sollen nicht mehr streng getrennt sein, sondern eine gemeinsame Einheit mit fußgängerfreundlichen Plätzen und Grünflächen bilden, so dass lebenswerte Nachbarschaften entstehen.
Sie möchten mehr über die Umsetzung dieser Ideen und andere städtebauliche und architektonische Highlights in Berlin erfahren? Am 27. April um 16.30 Uhr zeigen wir Ihnen in unserem Workshop „Bauten, Parks und Plätze – Literaturrecherche zur Architektur am Beispiel Berlins“ wie Sie die richtige Lektüre finden. Melden Sie sich gleich hier an!
Ach übrigens: Der große Bruder des Driehaus-Preises – wenn auch nur halb so hoch dotiert – ist der international noch mehr beachtete Pritzker-Architektur-Preis, mit dem zunächst Jay A. Pritzker und nach dessen Tod die Hyatt-Stiftung bereits seit 1979 jährlich Spitzenleistungen der modernen Architektur würdigt. Auch zu diesen Geehrten haben unsere Kataloge einiges zu bieten. Als deutsche Preisträger wurden bisher Gottfried Böhm (1986) und Frei Otto (2005) ausgezeichnet.
Für Informationen über den diesjährigen Preisträger Alejandro Aravena aus Chile, der am 4. April im UNO-Hauptquartier in New York ausgezeichnet wird, dürfen wir Sie an unseren guten Nachbarn, das Iberoamerikanische Institut verweisen.
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