Start der Datenbank Kalliope mit halber Million Autographen

Wissensfundus für Neugierige, Forscher und Wissenschaftler: Start der Datenbank Kalliope mit halber Million Autographen, http://Kalliope.staatsbibliothek-berlin.de 

 Die Muse der epischen Dichtung und der Wissenschaft, Kalliope, ist Namenspatronin für eine Datenbank, in der seit kurzem die Fundstellen von derzeit über 470.000 Briefen und Manuskripten (Autographen) sowie Nachlässen recheriert werden können. Diese knapp eine halbe Million verzeichneten Dokumente – gesammelt und erschlossen in 150 deutschen Bibliotheken, Museen, Archiven und Forschungseinrichtungen – stammen von 250.000 bedeutenden abendländischen Dichtern und Denkern.

Die Oberfläche der Datenbank ermöglicht, anhand vielerlei Suchkriterien Hinweise auf Autographen und Nachlässe, so zum Beispiel nach

  • Namen der Verfasser oder Empfänger – auch in falscher bzw. ausländischer Schreibweise,
  • Daten zum Dokument,
  • Entstehungsorten und -ländern,
  • Entstehungszeiten.

Alle zu den einzelnen Dokumenten erfassten Daten können weltweit kostenfrei abgefragt werden. Die Nutzer erhalten nicht nur zu den einzelnen Dokumenten zahlreiche Angaben, sondern auch zu den jeweiligen Standort in Deutschland.

Kooperation quer durch Deutschland für europäisches Netzwerk

Unter der Leitung der Staatsbibliothek zu Berlin arbeiten 150 deutsche Institutionen der Wissenschaft und Forschung gemeinsam an http://Kalliope.staatsbibliothek-berlin.de. Die seit 1966 bei der Staatsbibliothek zu Berlin in der Zentralkartei der Autographen als Zettelkatalog zusammengestellten Informationen werden jetzt Schritt für Schritt elektronisch bereitgestellt. Diese Zentralkartei umfasst 1,2 Million Autographennachweise, die Hälfte davon ist bereits für die online-Recherche verfügbar.

Kalliope ist der deutsche Beitrag des europäischen Netzwerks MALVINE (Manuscripts and Letters via Integrated Networks in Europe), das Nachweise zu Autographen und Nachlässen aus verschiedenen europäischen Ländern unter www.malvine.org anbietet.

Ausbauen und Verdichten – work in progress aus aller Welt erwünscht

Bis zum Jahr 200x sollen alle bis dahin vorhandenen Autographen-Daten in Kalliope erfasst sein.

Parallel gehen die Daten aus der aktuellen Nachlasserschließung in Deutschland, z.B. aus den Universitätsbibliotheken Frankfurt/Oder und Freiburg/Breisgau oder der Zentral- und Landesbibliothek Berlin direkt in die Verbunddatenbank Kalliope ein.

Auf dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für 150.000 DM angeschafften Kalliope-Server werden zugleich auch all jene Daten eingespielt, die bisher schon in anderen elektronischen Systemen erfasst sind. So wird eine immer größere Dichte und Vollständigkeit der Nachweise zu deutschen Autographen- und Nachlassbeständen erreicht.

Weiteren Datenzuwachs sowie Anmerkungen und Korrekturvorschläge erbittet das Kalliope-Team von fachlich versierten Datenbank-Besuchern aus aller Welt. Da es sich bei Kalliope um ein work-in-progress-Projekt handelt, wird mit jedem korrigierten oder ergänzten Datensatz das Angebot vollständiger und zuverlässiger.

In einer weiteren Ausbauphase soll die Kalliope-Oberfläche zu einem Portal ausgebaut werden, über das weitere Datenbanken in einen virtuellen Kalliope-Verbund einbezogen werden.

Normierte Daten, individuelle Ergebnisse

Die Suche nach Dokumenten, geschrieben von Personen einer Epoche, Zugehörigen bestimmter Berufsgruppen oder Autoren einzelner Länder, bringt eine Vielzahl von Treffern hervor. Wenn in Kalliope zum Beispiel Briefe aus Italien, geschrieben zwischen 1700 und 1850, oder alle verzeichneten Dokumente französischer Dichter gesucht werden, dann erhält der Benutzer 1856 bzw. 142 Fundstellen.

Eine Kalliope-Verbundstrategie ist die Nutzung eines speziellen Regelwerks, welches die Minimalkriterien für die Beschreibung eines jeden Dokuments enthält. Im Regelwerk ist auch vorgeschrieben, dass die Normdatensätze, die in allen deutschen Bibliotheken bei der Katalogisierung verwendet werden, für Kalliope weiter zu nutzen sind. Die Informationen zu Personen, z.B. alle Namen, unter denen eine Person bekannt ist, gehören ebenso zum Standard wie deren Berufe und Lebensdaten.

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