The Times Literary Supplement (TLS) jetzt erweitert:

Unter den frühen Mitarbeitern dieser Wochenzeitung, die zunächst als Beilage der britischen Tageszeitung The Times erschien und zu einer der wichtigsten Rezensionszeitschriften weltweit werden sollte, befanden sich so berühmte Namen wie Henry James, Virgina Woolf und T. S. Eliot. Sie waren somit nicht nur Gegenstand der Literaturkritik, sondern auch selbst Akteure. Später kamen E.M. Forster, George Orwell und Patricia Highsmith dazu — doch dies blieb lange unbekannt, erschienen die Kritiken doch bis ins Jahr 1974 weitgehend anonym.

Erst die zum 100jährigen Jubiläum veröffentlichte Datenbank Centenary Archive machte diese Autorschaft bekannt und recherchierbar. Die Online-Ausgabe des TLS bietet folgerichtig gegenüber dem Printexemplar einen erheblichen Mehrwert — und dies nicht nur, weil sie seit dem ersten Heft aus dem Jahr 1902 bis einschließlich des Jahres 2005 Wort für Wort durchsuchbar ist, sondern weil sie zusätzlich Suchmöglichkeiten nach Autoren und ihren Rezensenten, Übersetzern und Herausgebern, Illustratoren und Illustrationen bietet und über komfortable Präsentations- und Exportfunktionen verfügt.

Zunächst eher britisch ausgerichtet und in den frühen Jahrzehnten ein Spiegel der insularen Kulturgeschichte, internationalisierte sich die Zeitung immer mehr. In den letzten Dekaden brachte TLS Essays von Italo Calvino, Milan Kundera, Mario Vargas Llosa, Joseph Brodsky, Orhan Pamuk und Juan Goytisolo. Nicht nur literarische Texte und Kinder- und Jugendliteratur werden besprochen, ebenso Sachbücher aus allen Themenbereichen, etwa der Soziologie, Wirtschaft, Geschichte, Politik und der Kunst. TLS enthält darüber hinaus Besprechungen aus den Bereichen Theater, Kino, Ausstellungen und Musik und manche literarische Erstveröffentlichung (allein 4567 Gedichte). Sondernummern zu den unterschiedlichsten Themen (Geschichte der Naturwissenschaften, Islamische Welt, Frankreich, Deutschland, Afrika, Fernost etc.) runden das Portfolio ab. Insgesamt sind 5.500 TLS-Ausgaben mit mehr als 540.000 Besprechungen, Briefen, Gedichten und Artikeln verfügbar.

Die Datenbank ist für registrierte Benutzer der Staatsbibliothek zu Berlin in den Lesesälen recherchierbar, aber nicht nur das: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglicht durch eine Nationallizenz für TLS Historical Archive einen kostenlosen Zugang für jeden Interessierten mit Wohnsitz in Deutschland. Hierzu ist eine einfache Registrierung unter www.nationallizenzen.de nötig. Nähere Informationen und Zugriff auch über das Datenbank-Infosystem DBIS.

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