6.-8. Okt.: Tagung zur Schreiber- und Wasserzeichenforschung
Kolloquium „Schreiber- und Wasserzeichenforschung im digitalen Zeitalter: Zwischen wissenschaftlicher Spezialdisziplin und Catalog enrichment“
6. bis 8. Oktober 2014
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Simón-Bolivar-Saal, kostenfreie Teilnahme
In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt erschließen die Musikwissenschaftler der Staatsbibliothek zu Berlin mit digitalen Werkzeugen in bislang unbekannter Tiefe rund 10.000 autographe Musikhandschriften des 17. bis mittleren 19. Jahrhunderts. Neben den zum Weltkulturerbe zählenden, weltweit größten Autographenkollektionen aus der Familie Bach, von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Maria von Weber umfasst dieser Kernbestand der Musiksammlung ein breites Spektrum von Eigenschriften weiterer Komponisten. Insgesamt werden in der Musiksammlung 67.000 Musikautographe und Abschriften verwahrt.
Mithilfe einer Thermographie-Kamera ist es jetzt möglich, in den Musikautographen Wasserzeichen sichtbar zu machen und digital zu dokumentieren. Diese Abbildungen sowie die zum ersten Mal an den Autographen unternommene Dokumentation von Schreiberhänden reichen weit über das bisherige konventionelle Erschließungsinstrumentarium hinaus. Der Musikwissenschaft wie auch weiteren Disziplinen eröffnen sich neue Forschungsansätze: Neben anderem wird erwartet, dass bislang unbekannten Querbeziehungen zwischen Musikautographen oder zu anderen Dokumenten zutage treten, die Aufschlüsse für die chronologische Einordnung und geografische Verortung der Werke geben.
Während des dreitägigen Kolloquiums in der Staatsbibliothek zu Berlin tragen Musikwissenschaftler, IT-Entwickler, Fotografen, Materialforscher, Kunsthistoriker, Papierkundler, Paläographen und Bibliothekare den aktuellen Stand ihrer Forschungen zusammen und eruieren weitere Möglichkeiten der Erschließung von historischen Museums-, Bibliotheks- und Archivbeständen.
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