Im 100. Todesjahr Johann Gottfried Wetzsteins: Orientabteilung erinnert an Diplomaten und Forscher

Johann Gottfried Wetzstein (1815-1905) gelang es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Tausende arabischer Handschriften zu sammeln. Über 2.000 dieser Manuskripte werden heute in der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt, andere in den Universitäten Tübingen und Leipzig. Die Sammlung Wetzstein trug wesentlich dazu bei, dass Berlin zu einem internationalen Zentrum für arabische Manuskripte wurde. Zugleich besitzt die Staatsbibliothek den Nachlass Wetzstein, darunter zahlreiche Briefe, die seine umfangreiche Korrespondenz mit anderen herausragenden Wissenschaftlern belegen, so mit Paul Ascherson, Friedrich Delitzsch, Alexander von Humboldt, Gustav Nachtigal und Carl Ritter.
Wetzstein, von 1849-61 Konsul in Damaskus, bereiste sowohl privat als auch im Auftrag der preußischen Regierung Syrien. Mit seinen detaillierten Forschungen, wissenschaftlichen Abhandlungen und zahlreichen Berichten über die Geographie und Kultur des Landes erregte er vielfach Aufsehen und errang großes Ansehen. Als erster Sprach- und Literaturwissenschaftler zeichnete er das syrische Arabisch auf. Von 1867-75 lehrte er an der Friedrich-Wilhelm-Universität und an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums und war Berater der Regierung Bismarck.
Eine kleine Ausstellung, unterstützt von der Wetzstein-Stiftung, stellt in seinem 100. Todesjahr den Diplomaten und Orientalisten Johann Gottfried Wetzstein vor und verdeutlicht sein überragendes Wissen und die seltene Perfektion in den Dialekten Syriens.
16. September – 22. Oktober 2005
Foyer vor dem Lesesaal der Orientabteilung
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin

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