Bücher in Bewegung: Buchrücklage zieht noch einmal um

Eigentlich kennen die meisten von Ihnen die Staatsbibliothek als Institution, in der es lange dauert, bis Entscheidungen getroffen werden und manchmal noch länger, bis es zu einer Umsetzung kommt. Umso mehr wird es Sie überraschen, dass wir den soeben erst im Ostfoyer des Hauses Potsdamer Straße eingerichteten Bereich, in dem Sie Ihre in den Lesesaal entliehenen Bände nach der Verbuchung und nach jeder Nutzung ablegen können, nun schon wieder verändern.

Warum halten wir das für notwendig? Zum einen werden gerade erfreulich viele Bücher von Ihnen bestellt und genutzt, mehr Regale können wir aber im Ostfoyer nicht aufstellen. Außerdem erwarten wir mit der Schließung des Hauses Unter den Linden und den verlängerten Öffnungszeiten ab 1. Oktober eine noch stärkere Nutzung unserer Bestände.
Darüber hinaus haben sich zahlreiche Leserinnen und Leser gewünscht, dass der Bereich auch mit einem Fahrstuhl zu erreichen ist.

Also haben wir uns überlegt, noch einmal den Ort zu wechseln und die sogenannte Buchrücklage eine Etage höher, direkt hinter der Auskunftstheke, im Zentrum des Lesesaals einzurichten.
Dort gibt es mehr Platz und Sie haben kürzere Wege zu Ihren Arbeitsplätzen. Alle anderen Modalitäten bleiben unverändert, so wie Sie das jetzt schon aus dem Ostfoyer kennen.
Um den Umzug zu ermöglichen, müssen aber auch noch andere, wichtige Bestandsgruppen bewegt werden und wir nutzen die Gelegenheit, Sie nicht nur über die neuen Standorte zu informieren, sondern gleichzeitig wieder einmal Werbung für unsere große Sammlung an Bibliographien zu machen.

Für alle, die das nicht mehr so genau wissen: bevor es Google und Co. sowie elektronische Fachdatenbanken gab, waren die Fachbibliographien in der (HB 1 H – HB 1 P) jahrzehntelang die erste Anlaufstelle, wenn es darum ging, Literatur zu einem bestimmten Thema, einer Region oder auch einer Person zu finden. Für viele Fragestellungen können Ihnen diese gedruckten Schätze auch heute noch hilfreiche Dienste leisten. In Bibliographien finden Sie auch kleinste Schriften, wie etwa Zeitungsausschnitte oder Prospektmaterial und können i.d.R. davon ausgehen, dass die Verfasser oder Herausgeber einer Bibliographie mit dem Thema sehr vertraut waren und zum Teil auch die Qualität geprüft haben. Als Beispiele möchten wir die Personalbibliographien herausgreifen, die in der HB 1 H zu finden sind. In diesen Bibliographien finden Sie auch kleinste Veröffentlichungen zu bedeutenden Personen. Die alphabetische Aufstellung nach den Namen der behandelten Personen kann sogar eine Suche im Katalog überflüssig machen. Für historisch Interessierte sind sicher die Bibliographien zur Geschichte weiterhin relevant, wie beispielsweise der sechsbändige „Schreckenbach“: Bibliographie zur Geschichte der Mark Brandenburg http://sbb.berlin/nklxsd.

Die Umzüge beginnen noch in dieser Woche.

7 Kommentare
  1. Martina sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    es wäre nett, wenn sich der Lärm im Rücklage-Bereich reduzieren ließe. Ununterbrochen quietschen und rattern rote Bücherwagen durch den Lesesaal. Mitarbeiter werden lautstark eingewiesen, Bücher auf due Wagen geknallt. Wir kommen eigentlich hier hin, um uns zu konzentrieren.

    Vielen Dank!

    Antworten
    • Belinda Jopp
      Belinda Jopp sagte:

      Tut uns leid, dass es heute noch zu Umräumarbeiten in diesem Bereich kommt. Wir sind bald damit fertig und dann kehrt wieder die gewohnte Ruhe ein.

      Antworten
    • Beate Winzer sagte:

      Sehr geehrte Nutzerin,
      zum einen gibt es das Konzept von OHRSTÖPSELN und zum anderen bin ich dankbar, dass ich als behinderte Nutzerin nun doch ein Ablagefach bekommen habe, dass ich auch nach 20 Uhr nutzen kann. Seien wir einfach dankbar, dass wir die Stabi haben, eine solche Bibliothek ist nun mal nicht selbstverständlich.

      Antworten
  2. Fritz Bono sagte:

    Sehr geehre Frau Jopp. Kann es sein, dass Sie dem Umstand etwas wenig Respekt zollen, dass die letzten Menschen auf der Welt, die noch gedruckte Bücher nutzen, intellektuelle Menschen sind. Menschen mit anderen Worten, die sich von Marketing-Hülsen (Wir bauen um für Sie .. damit Sie unse Sortiment noch besser nutzen können, etc.) eben gerade nicht beeindrucken lassen. Wie wäre es, wenn Sie einfach kommunizierten, dass die Versetzung und Re-Verstzung der Leihstelle einer Fehleinschätzung zu verdanken ist, da sich an den Prämissen wohl kaum in einigen Monaten soviel geändert hat. Sie sind nicht die einzigen in Berlin, die sich verkalkulieren. Ich traue Ihnen in dieser grossartigen Kulturinstitution den Mut zu, die einzigen zu sein, die ohne fadenscheinige Pseudoerklärungen auskommen. Sie sind zu gut für sowas. Mit Dank für Ihre wertvolle Arbei!

    Antworten
    • Paolo Speth sagte:

      So lange, wie Stabi-Nutzer auf den WCs die Botschaften an Wände und Türen kritzeln, die dort zu lesen sind, befindet man sich in einer schlechten Position, eine besondere Intellektualität der Stabi-Nutzer zu behaupten. Kurz: Auch wenn ich Ihrem Beitrag inhaltlich grundsätzlich zustimme, vermag ich mir den forschen Ton und die durchscheinende Überheblichkeit nicht zu eigen zu machen.

      Antworten
      • Fritz Bono sagte:

        Dann bleiben Sie mal schön unforsch und resilient, da liegen Sie im Trend. Ich gratuliere Ihnen. Alle Worthülsen schön hinnehmen und Kopfnicken bis zur Genicksarthrose. Ist ja schliesslich alles bestens. Der Verhöhnung mit Höflichkeit begegnen, Bürgertugend ernst genommen. Ich entschuldige mich allerdings für den Anschein meiner Überheblichkeit. Bin ein Riesenfan der Staatsbibliothek und GERADE des Umstandes, dass alle willkommen sind.

        Antworten
        • Paolo Speth sagte:

          Mir ist schleierhaft, aus welchen meiner Worte Sie meinen lesen zu können, ich würde alles bestens finden bzw. kritiklos hinnehmen. Ich bin lediglich der Auffassung, dass Kritik in einem höflichen Ton auf fruchtbareren Boden fällt, als wenn man einen konfrontativen anschlägt. Das hat mit einer sich unterordnenden „Bürgertugend“ nichts zu tun, sondern mit dem von mir präferierten zwischenmenschlichen Umgang. (Davon abgesehen, habe ich Ihnen inhaltlich, hinsichtlich der Überflüssigkeit von Marketing-Sprechhülsen, ja zugestimmt.)

          Antworten

Ihr Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.