„Der Bogen als Medium der Literatur“ – Werkstattgespräch am 4.10.
Wissenswerkstatt
Der Bogen als Medium der Literatur: am Beispiel Goethes
Werkstattgespräch mit Dr. Carlos Spoerhase, Humboldt-Universität zu Berlin
Dienstag 4. Oktober 2016
18.15 Uhr
Konferenzraum 4
Haus Unter den Linden (Eingang Dorotheenstraße 27)
Treffpunkt in der Eingangshalle (Rotunde)
Eintritt frei, Anmeldung erbeten
In Adornos Essay über den „Spätstil Beethovens“ stehen der späte Beethoven und der späte Goethe einträchtig nebeneinander: In ihrem Unvermögen, die vorhandenen „Stoffmassen“ angemessen zu formen. Überraschend ist an dieser weiterhin hochinteressanten Problemanzeige, dass der immer nachdrücklich auf die Materialität des Kunstwerks und der Produktion von Kunstwerken hinweisende Adorno hier die Gelegenheit achtlos verstreichen lässt, näher zu bestimmen, was genau mit „Stoffmassen“ gemeint ist. Was genau sind für den späten Goethe die „Stoffmassen“, die im Rahmen einer Poetik des Spätwerks ins Zentrum der eigenen Produktivität rücken? Ich möchte vorschlagen, dass der späte Goethe tatsächlich ein ganz eigenes Verhältnis zu „Stoffmassen“ gewinnt und dass dieses Verhältnis sich nirgendwo so deutlich ablesen lässt, wie in seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Materialität der poetischen Buchform.
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